Investor plant am Amalienhof einen Übungsplatz
Das Projekt sieht vor, einem Investor die Fläche nördlich des Gärtnereirings im Rahmen eines langfristigen Pachtvertrags für eine Golf Driving Range zur Verfügung zu stellen. Dabei handelt es sich um eine Anlage mit Plätzen zum Üben langer Abschläge. "Das vorliegende Konzept eines Investors ermöglicht ein zusätzliches Sportangebot in Spandau", heißt es in der Begründung des Antrags. Darüber hinaus sei die Kooperation mit Spandauer Schulen sowie mit dem QM im Bereich Golfsport vorgesehen, was positive Entwicklungen im Quartier Heerstraße Nord erwarten lasse.
"Diese positive Auswirkungen erschließen sich mir nicht", sagte Dittmar am 7. Januar im Stadtentwicklungsausschuss. Sie leitet das Projektbüro QM Heerstraße im Gemeinwesenverein Heerstraße Nord. In der vom QM seit 2005 betreuten Großsiedlung Heerstraße Nord, die östlich an das für das Projekt vorgesehene Areal angrenze, wohnten derzeit rund 17 500 Menschen in etwa 8000 Wohnungen. Mehr als 45 Prozent von ihnen seien von Transferleistungen abhängig. Der Anteil der Arbeitslosen liege bei 8,7 Prozent. "Welche positiven Entwicklungen sollte da eine Golf Driving Range in Gang setzen?", gab Dittmar zu bedenken. Sinnvoller wären da etwa bessere Möglichkeiten für den Schwimmunterricht.
"Einen Betreiber für ein Schwimmhalle hätten wir auch gern, aber auch die vom Investor in Aussicht gestellte Kooperation mit Schulen beim Golfsport finden wir interessant", erklärte die CDU-Verordnete Beate Christ. Am Finanziellen sollte die Teilnahme von Schülern nicht scheitern. Da gebe es sicher Sonderkonditionen für die Nachbarn.
Auch SPD-Kollegin Bettina Domer befürwortete das Projekt. Sie erinnerte an die positiven Erfahrungen, die im Bezirk bereits mit einer Kooperation von Schulen mit dem "Berliner Golf Club Gatow" gemacht wurden.
Bei einer Enthaltung aus der SPD befürwortete der Ausschuss das geplante Vorhaben. Das wird nach Aussagen von Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) allerdings erst "in zwei oder vielleicht auch weit mehr Jahren" verwirklicht werden können. "Für die Außenfläche mit Bestimmung brauchen wir zunächst einen Bebauungsplan, der natürlich auch eine weitgehende Bürgerbeteiligung einschließt", erläuterte Röding. Da Naturschutzverbände dabei ein Klagerecht hätten und auch der Senat zur Planung Stellung nehmen müsse, werde das Projekt viel Zeit in Anspruch nehmen. Zudem bedürfe es zunächst der Kündigung des bestehenden Pachtvertrags und des Abschlusses eines neuen.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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