Staaken. Für das Mutter-Kind-Projekt des Gemeinwesenvereins Heerstraße Nord werden im Februar wieder neue Teilnehmerinnen gesucht. Die jungen Frauen treffen sich zweimal wöchentlich am Blasewitzer Ring 27.
Kinderlachen erfüllt den Raum. Hamsa und Suri hopsen in einem Meer aus bunten Bällen herum. In der Ecke spielt Youssef mit Bauklötzern. Ihre Mütter haben es sich auf weichen Kissen bequem gemacht. Gleich stimmen sie gemeinsam das Morgenlied an. Was für die Kinder ein Riesenspaß ist, hat für die Frauen einen ernsten Hintergrund. Viele von ihnen sind alleinerziehend oder haben aus verschiedenen Gründen keine familiären Kontakte. "Über die Gruppe kommen sie aus ihrer sozialen Isolation heraus, werden bei der Kindererziehung entlastet und können sich mit anderen Müttern austauschen. Auch Freundschaften entstehen so", erklärt Annette Limberg. Die Sozialpädagogin leitet das Mutter-Kind-Projekt "Ich bin Mutter, und das ist gut so", das im vergangenen September begann und jetzt im Februar mit neuen Teilnehmerinnen wieder startet. Träger ist der Gemeinwesenverein Heerstraße Nord.
Willkommen sind Mütter mit bis zu drei Jahre alten Kindern. Sie sollten in Staaken oder im Kiez Heerstraße Nord wohnen. Die knapp fünfstündigen Treffen sind locker gehalten, keine der Frauen muss sich dort erklären oder unangenehme Fragen beantworten. Im Gegenteil. Die Teilnehmerinnen selbst bekommen Antworten auf Fragen, die sich aus ihrem Alltag als Mutter ergeben. Wie kann ich mein Kind gesund ernähren? Wie bringe ich Arbeit und Erziehung unter einen Hut? Wie komme ich auch mit wenig Geld aus? Und wie gelingt eine gute Partnerschaft? Für spezielle Themen laden sich Annette Limberg und ihre drei Projektmitarbeiterinnen regelmäßig kompetente Gesprächspartner ein. Eine Frau vom Jobcenter war schon da. Demnächst gibt es einen Erste-Hilfe-Kurs für Kleinkinder. Am Ende des Treffens wird dann noch gemeinsam gekocht.
"Ich fühle mich sehr wohl hier. Wir können ein bisschen entspannen und meine Suri hat andere Kinder zum Spielen", sagt Ines, die mit ihrer dreijährigen Tochter zu den Treffen kommt. Auch Safiya ist die Gruppe ans Herz gewachsen. "Das ist wie eine zweite Familie hier", sagt sie. Sohn Hamsa, knapp zwei Jahre alt, ist ihr jüngster Spross. Weil seine Geschwister schon älter sind, hat er zu Hause keine gleichaltrigen Spielgefährten. Nagiz ist mit ihren 19 Jahren die Jüngste in der Gruppe. Sie ist vor zwei Jahren mit ihrem Mann und den zwei Söhnen Youssef und Yassir aus Afghanistan geflüchtet.
Die Teilnahme an dem Mutter-Kind-Projekt ist kostenlos. Die Frauen zahlen nur einen Euro für das Mittagessen. Das Projekt läuft sechs Monate, zwei Tage in der Woche. Mütter können sich unter 0178/580 75 62 anmelden.
Ulrike Kiefert / uk
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