Staakener Widerstandskämpfer verstarb vor 50 Jahren
Theile war von 1927 bis 1958 in Staaken an der Dorfkirche und im Francke-Heim am Cosmarweg tätig. Im Nationalsozialismus geriet der Theologe als Bekenntnispfarrer mehrfach in Konflikte mit dem Staat und der gleichgeschalteten Kirche. Er gewährte 1941 bis 1942 einer kleinen juden-christlichen Gemeinde in der Dorfkirche Zuflucht und betete offen für Verfolgte. Nebenamtlich betreute er von 1943 bis zum Kriegsende als Gefängnispfarrer zusammen mit dem katholischen Pfarrer Jurytko aus Gatow viele Soldaten, begleitete sie auf dem letzten Weg zur Hinrichtung in der Charlottenburger Murellenschlucht und betreute die Hinterbliebenen. Dies machte ihn so bekannt, dass sogar Post adressiert an "Pfarrer Theile, Deutschland" ankam.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Johannes Theile die Teilung Staakens und der Kirchengemeinde zwischen der Bundesrepublik und der DDR. In der DDR geriet er mit den neuen Machthabern in Konflikte.
1964 wurde Theile zunächst auf dem Friedhof "In den Kisseln" begraben. 2002 wurde er dann auf den Staakener Friedhof umgebettet. Auf dem dortigen Grabstein steht "Helfer in Not". 1997 wurde eine Straße im Staakener Neubaugebiet Pfarrer-Theile-Straße benannt. Dafür hatte sich der von 1991 bis 2009 an der Dorfkirche tätige Pfarrer Norbert Rauer eingesetzt.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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