Werbung für gewaltfreies Miteinander
Anlass des Projektes "Lichter des Respekts für ein gewaltfreies und friedliches Miteinander" war ein Vorfall vom 8. Februar vergangenen Jahres, der viele Menschen im Bezirk erschütterte. Mehrere Jugendliche hatten einen gleichaltrigen, geistig Behinderten an der Kreuzung Obstallee/Magistratsweg angegriffen und so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.
"Für uns war schnell klar, dass wir wissen müssen, was da los war", sagte zur Auftaktveranstaltung des Lichterprojektes am 17. Januar im Jugendzentrum "Steig" Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Das Quartier gilt als sozial schwierig. "Nach Rücksprache mit der Polizei war aber klar, dass die Gegend kein Gewaltschwerpunkt ist und auch nicht Menschen mit Behinderungen gezielt wegen ihrer Einschränkungen angegriffen werden", erklärte Kleebank weiter. Gleichwohl sei deutlich geworden, dass man mehr für den Kiez tun müsse. Kleebank: "Eigentlich bräuchten wir mehr Mittel und mehr Personal." Da dies wegen der begrenzten öffentlichen Mittel schwierig sei, habe man sich an den Verein "Stark ohne Gewalt" gewendet, der 2007 zunächst als Projekt als Reaktion auf einen Gewaltvorfall zwischen Jugendlichen gestartet war. Bereits im vergangenen Winter hatte er mit einem Laternenprojekt im Koeltzepark für Gewaltfreiheit geworben.
Ähnlich ist die Konzeption für das aktuelle Projekt: Unterstützt vom Fördererverein Heerstraße Nord, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Quartiersmanagement Heerstraße-Nord, den Wohnungsbaugesellschaften vor Ort und dem Rotary-Club Berlin-Alexanderplatz bastelten Jugendliche zum Teil sehr großformatige Laternen, die bis Ende Februar jeweils nach Einbruch der Dunkelheit die großen Grünflächen an der Obstallee beleuchten. Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von den Künstlern Sofia Camargo und Thomas E. J. Klasen.
Viele der Laternen sind beschriftet. Die kurzen Texte sollen verdeutlichen, dass die Mehrheit der Menschen gegen Gewalt ist. So sagte der "Stark-ohne-Gewalt"-Mitbegründer Raed Saleh, Spandauer SPD-Vorsitzender und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, zum Auftakt der Aktion: "Das Bündnis der Vernünftigen, die Gewalt ablehnen, hat die Mehrheit gegenüber den wenigen Dummen, die Gewalt ausüben."
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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