Christian Moest geht in den Ruhestand
Staaken. Mit Sommerfest und Überraschungsparty sowie einem abschließenden Gottesdienst um 17 Uhr wird sich die evangelische Kirchengemeinde zu Staaken am 28. Juni in der Zuversichtskirche am Brunsbütteler Damm 312 von ihren Pfarrer Christian Moest verabschieden.
Nahezu 35 Jahre arbeitete der Theologie im Evangelischen Kirchenkreis Spandau. In seiner Amtszeit Jahren hat er den Kirchenkreis mit geprägt und gemeindliches Leben nachhaltig gestaltet. In den ersten Amtsjahren hat Moest von 1980 bis 1994 in der Zufluchts-Kirchengemeinde die Arbeit mit Kindern und die Kindergottesdienste gestaltet und verantwortet. Die Scharen von jungen Menschen, die damals das Gemeindehaus bevölkerten, gelten vielen als legendär. Von der Vorortgemeinde im alten „Westberlin“ aus pflegte er die Partnerschaft zur Samaritergemeinde in Ostberlin, in der sich in den achtziger Jahren die rebellische Jugend der DDR unter der Leitung von Pfarrer Rainer Eppelmann sammelte.
Die enge Bindung von Christian Moest zur Zufluchts-Kirchengemeinde dokumentieren Bilder von der großen Hochzeitsfeier „ihres Pfarrers“, die den Gemeindesaal zieren. „Ich bin gern Pfarrer gewesen und liebe meinen Beruf“, sagt denn auch Moest. Dies hat Christian Moest gelebt, ob mit Täuflingen, Kindern, Familien oder den altgewordenen Menschen in einer Gemeinde. Mit strahlendem Lächeln hat er das Evangelium verkündet, sprachlich so begnadet, dass das Mikrophon auch ausfallen konnte.
Als sich Mitte der neunziger Jahre die finanziellen Rahmenbedingungen der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg verschlechterten, wechselte Moest 1994 in die Kirchengemeinde Staaken-Dorf, um dem Personalüberhang in „seiner“ Zufluchts-Kirchengemeinde abzuhelfen und wurde Pfarrer in der Zuversichtskirche. Hier setzte er seinen Dienst in der Arbeit mit Kindern zunächst fort und entwickelte die Gemeinde mit neuen Akzenten weiter.
Als ihm die Bedeutung der Begleitung von Trauernden immer bewusster wurde, entwickelte er das Trauercafé an der Zuversichtskirche und etablierte im Laufe der Jahre eine berlinweit anerkannte „Trauerarbeit“. Sie begleitet die Trauernden aus der ganzen Stadt in der Zeit ihrer Trauer um einen Menschen und hilft ihnen, den Weg in ein Leben mit dem Verlust zu gehen.
Neben der Wahrnehmung und Wertschätzung der trauernden Menschen hat Christian Moest in Fortbildungen dem Gottesdienst besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die freie Predigt, bei der der Prediger die Gemeinde im Blick hat und anschaut, zeichnet ihn als Pfarrer besonders aus.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.