Schweinerei zum Jahreswechsel in Staaken
Verwüstungen auf dem Friedhof am Buschower Weg
In den ersten Tagen des neuen Jahres erhielt das Spandauer Volksblatt Mitteilungen von aufgebrachten Lesern. Sie berichteten, dass auf dem Friedhof am Buschower Weg in Staaken der Zaun an mehreren Stellen kaputt sei. Dadurch hätten sich Wildschweine Einlass verschafft und die Ruhestätte verwüstet. Auch Gräber wären betroffen.
Die Zustände existierten bereits seit mindestens vier Wochen, erklärte ein Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte. Das Bezirksamt Spandau aber würde nichts unternehmen.
Den Vorwurf der Untätigkeit weist die Verwaltung von sich und bestätigt, dass es Probleme mit Wildschweinen auf dem Friedhof gegeben habe. Kurz vor Weihnachten habe eine vom Bezirksamt beauftragte Firma Zaunfelder entfernt, hieß es aus dem Büro von Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU). Das habe „leider den Wildschweinen ungehinderten Zugang zum Gelände ermöglicht“. Sofort nach Bekanntwerden sei die Firma dazu aufgefordert worden, die entstandene Zaunlücke zu schließen. Nach dieser Version hätten die Mitarbeiter des Friedhofs danach umgehend die gröbsten Schäden behoben. Und den Tieren sei es zunächst nicht mehr möglich gewesen, auf das Gelände zu gelangen.
Allerdings galt das nur für kurze Zeit. Denn wie ebenfalls mitgeteilt wurde, fiel dann, verursacht durch einen Sturm, ein Baum von einem Nachbargrundstück auf den Zaun und richtete weiteren Schaden an. „Dadurch konnten Wildschweine erneut Zutritt zum Friedhofsgelände erlangen“. Sofort nach diesem Ereignis sei der Baum gefällt und der Zaun wieder instandgesetzt worden. Eine erneute Begehung des Geländes am 3. Januar habe keine weiteren Beschädigungen oder Zaunlücken ergeben. Es sei „derzeit sicher vor dem Eindringen von Wildschweinen geschützt“.
Vor Ort am Sonntag, 7. Januar, war der Friedhof wirklich wieder eingezäunt. Teilweise allerdings mit Bauzäunen, denn in seinem südlichen Bereich finden Arbeiten statt. Auf dem Areal sind umgepflügte Grünbereiche und Wege zu erkennen, auch entlang von Gräbern. Dabei scheint es sich um die Hinterlassenschaft der Wildschweine zu handeln. Dass mit einer Rückkehr der Tiere gerechnet werden muss, darauf verweist ein Schild am Eingang. Besucherinnen und Besucher werden aufgefordert, die Tür bei Betreten und Verlassen jeweils zu schließen, um ein erneutes Eindringen zu verhindern.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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