Staaken. Seit mehr als 20 Jahren setzen Anwohner der südlichen Stichstraße des Gärtnereirings zur Bergstraße alles daran, den Durchgangsverkehr von ihrer nur einspurig mit Kopfsteinen gepflasterten Straße fernzuhalten. Doch im Juni scheiterte ihr Vorhaben erneut.
Die Straßenverkehrsbehörde lehnte den Wunsch nach Widmung der Straße als Sackgasse ab. Grund für den erneuten Vorstoß der Anwohner war der Bau eines Kaufzentrums an der Ecke Heer- und Bergstraße. Im Gebäudekomplex befinden sich neben einem Supermarkt eine Drogerie, eine Tanzschule, eine Apotheke und ein Imbiss. Zudem wurden westlich der Bergstraße zahlreiche Einfamilienhäuser gebaut.
Besonders das Kaufzentrum führte zu erheblich mehr Verkehrsaufkommen auf dem nur rund 150 Meter langen Teilstück des Gärtnereirings. Denn die Parkplatzausfahrt des Zentrums liegt direkt gegenüber dieser Straße. Wer hier den Parkplatz verlässt und in Richtung Osten fahren will, nutzt dazu vorwiegend den Gärtnereiring statt über die Bergstraße direkt zur Heerstraße zu fahren. Offenbar ist den Verkehrsteilnehmern an der Ecke Bergstraße das Einbiegen auf die Heerstraße zu gefährlich. Auf der ist das Verkehrsaufkommen sehr hoch. Weil es keine Ampel gibt, ist das Links-Abbiegen kaum möglich. Fährt man dagegen über den Gärtnereiring, gelangt man dort zur ampelgeregelten Einmündung auf die Heerstraße.
Viel Lärm und Staub
Die Folgen für die Anwohner des kurzen Teilstücks des Gärtnereirings mit den 70iger Hausnummern: Die Fahrzeuge, die über das Kopfsteinpflaster fahren, verursachen erheblichen Lärm. Bei Begegnungsverkehr auf der einspurigen Straße müssen Autos auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen. Da das Tempo-30-Limit kaum eingehalten wird, werden die Grundstücke dabei von dichten Staubwolken eingehüllt.
Der Fachbereich Straßenverkehr des Bezirks ist dennoch der Ansicht, dass dem Anliegen, die südliche Stichstraße des Gärtnereirings für den allgemeinen Fahrzeugverkehr zu sperren, nicht entsprochen werden kann. Der Gärtnereiring sei eine uneingeschränkt dem öffentlichem Straßenverkehr gewidmete Straße. Eine verkehrliche Notwendigkeit zur Einschränkung der Stichstraße sei auch vor dem Hintergrund, dass einige Kraftfahrzeugführer diesen Bereich zur Umgehung der Einmündung an der Ecke Heerstraße und Bergstraße benutzen, nicht gegeben. Auch ein Mehraufkommen an Kraftfahrzeugen bedingt durch die Einkaufsläden westlich der Bergstraße führe nicht zu einer anderen Entscheidung. Zudem sei zwischen 2012 und April 2014 kein einziger Verkehrsunfall im Bereich der Stichstraße registriert worden.
Michael Uhde / Ud
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