Spandauer Betrieb als besonders umweltfreundlich ausgezeichnet

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks war in Staaken zu Gast, um die Urkunde "Klimaschutz-Unternehmen" an Olaf Höhn zu überreichen. | Foto: Berit Müller
5Bilder
  • Bundesumweltministerin Barbara Hendricks war in Staaken zu Gast, um die Urkunde "Klimaschutz-Unternehmen" an Olaf Höhn zu überreichen.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Staaken. Gesunde Eiscreme – der bislang unerfüllte Traum aller Naschkatzen. Eis, das der Umwelt guttut, gibt‘s aber schon. Es kommt aus Spandau. Die Firma „Florida Eis“ erhielt am 28. Oktober die Auszeichnung „Klimaschutz-Unternehmen“ – aus der Hand von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Das vollgepackte Tagesprogramm einer Ministerin dürfte selten so angenehme Termine vorsehen: Beim Rundgang durch die Produktionshalle von „Florida Eis“ Am Zeppelinpark gab’s für Barbara Hendricks nicht nur interessante Einblicke, sondern auch reichlich Kostproben der kühl-cremigen Süßspeise. Bevorzugte Sorten der Umweltministerin: „Schokolade und Nuss“.

Anlass des Besuchs in der Eismanufaktur war aber nicht der Appetit auf „Swiss Chocolate“, wie eine der beliebtesten Kreationen aus Staaken heißt. Vielmehr reiste die Bundespolitikerin an, um der Spandauer Firma den Titel „Klimaschutz-Unternehmen“ zu verleihen. Sie zählt nun zum exklusiven Kreis von Betrieben, die besonders umweltschonend produzieren. Was in erster Linie heißt: CO2-sparend, wenn nicht sogar CO2-neutral. Seit 2009 zeichnen Umwelt- und Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Firmen aus, die das schaffen. Erst 31 sind es. „Mitglied im Verein Klimaschutz-Unternehmen wird man nicht so einfach“, erläutert Barbara Hendricks. „Die Aufnahmekriterien sind streng. Aber Florida Eis zeigt, dass es machbar ist.“

Um sein Speiseeis CO2-neutral anzurühren und unter die Leute zu bringen, hat Florida-Geschäftsführer Olaf Höhn eine Menge Aufwand betrieben. In den Boden der Kühlhalle – mit Temperaturen von minus 30 Grad Celsius – zog er sogenannten Glasschaumschotter ein. Das Recyclingprodukt schafft einen Permafrostboden unter der Tiefkühlzelle. Der spart komplett die elektrische Bodenheizung, die sonst nötig wäre, um Frostaufbrüche zu vermeiden. Wärme für die Manufaktur kommt aus der Pelletheizung, Strom vom Solardach. Statt auf Kohlendioxid setzt Olaf Höhn beim Frosten auf Stickstoff. Umweltfreundlich gelangt das Eis auch in die Supermärkte: Dank Eutektik – heißt in etwa Plattenkühlung – brauchen die Lieferfahrzeuge keine zusätzlichen, motorbetriebenen Kompressoren fürs Kühlen unterwegs.

Für den Chef des Spandauer Traditionshauses, der in Manufaktur, vier Eiscafés und im Vertrieb 250 Mitarbeiter beschäftigt, ist das Prädikat „Klimaschutz-Unternehmen“ nicht die erste Auszeichnung. 2014 wurde Olaf Höhn zum Familienunternehmer des Jahres gekürt. Doch der Mittelständler macht keinen Hehl daraus, dass ihn die neue Urkunde fast noch mehr freut: „Ich bin extrem stolz. Wir hatten mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen, aber alle Investitionen haben sich gelohnt.“ Einen Grund, sich zurückzulehnen, sieht Höhn jedoch nicht. „Wir sind jetzt bei 95 Prozent der Umweltstandards. Ich will aber 100 Prozent. Wie immer.“ bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 282× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 583× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 562× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 984× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.