Historische Wohnanlage aufgepeppt
Blumenviertel nach Bedingungen des Denkmalsschutz modernisiert

Das Gebäudeensemble Hortensien-, Lilien- und Tulpenstraße wurde in den vergangenen zwei Jahren renoviert und modernisiert.  | Foto: K. Rabe
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Wer am S-Bahnhof Botanischer Garten aussteigt und zum Botanischen Garten läuft, kommt unweigerlich an den reich verzierten und unter Denkmalsschutz stehenden Häusern des sogenannten Blumenviertels vorbei. In den vergangenen zwei Jahren wurde das Ensemble umfassend renoviert und modernisiert.

Für die Straßenzüge Hortensien-, Lilien-, Tulpenstraße und Hortensienplatz hat der Architekt Hans Kraffert zwei besondere Wohnblöcke als Ensemble geplant und 1927/1928 erbauen lassen. Der Eigentümer, die bbg Berliner Baugenossenschaft eG, hat sich bei der Modernisierung mit dem Denkmalsschutz abgestimmt und funktionelle Lösungen gefunden, die den historischen Stil des Gebäudes wahren. Dabei wurden besondere Materialien in Farbe und Form nach historischen Vorbildern für die Renovierung der Fassaden eingesetzt. Das besondere der Gebäude sind die aufwendig eingerahmten Hauseingänge mit blauen und blaugrünen Zierkeramiken und die verklinkerten Gebäudeteile.

Die repräsentative Fassaden brauchen auch repräsentative Vorgärten. Und die sind typisch für die Anlage: Bis zu sieben Meter tief liegen sie etwas erhöht. Für die Wiederherstellung stand die reich gegliederte Außenfassade Pate für die Wiederherstellung der Vorgärten, denn historische Pläne für die Außenbereiche lagen nicht vor. Für die Auswahl der Pflanzen waren vor allem die Straßennamen Programm. In er Hortensienstraße bestimmen die Hortensien das Bild, in der schattigen Tulpenstraße blühen Tulpen und zusätzlich Rhododendren. In der Lilienstraße werden die Rhododendrensträucher von Taglilien begleitet.

Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Renovierung spielten auch die Innenhöfe der Anlage. Sie sollten den Bewohnern mehr Aufenthaltsqualität bieten. Es entstanden in Blattform gepflasterte Sitzflächen, die von mit Kletterpflanzen begrünten Metallpergolen begrenzt sind und so zu lauschigen Plätzen im Hof werden. Ein Spielplatz wurde erneuert, Radstellplätze mit Unterständen installiert.

Außerdem wurden in den Innenhöfen neue Beete angelegt, auf denen blühende, insekten- und bienenfreundliche und teils essbare Pflanzen wachsen. Somit trägt die historisch besondere Wohnanlage den veränderten Bedürfnissen der Bewohner und auch der Natur Rechnung. Das Gebäudeensemble im Blumenviertel macht seinem Namen alle Ehre und die Pflanzenwelt blüht jetzt wieder in voller Pracht.

Die Untere Denkmalschutzbehörde hat das Engagement der Genossenschaft gewürdigt und die Wohnanlagen zum Denkmal des Monats April gekürt. Alle Arbeiten sollen im Laufe des Jahres 2020 abgeschlossen werden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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