Die Züge rollen wieder
Steglitz. Die U-Bahnzüge der U9 rollen wieder wie gewohnt. Die BVG hat über die Sommerzeit mit Hochdruck gearbeitet und die Bahnhöfe Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz saniert. Der U-Bahnhof Schloßstraße wurde zur gleichen Zeit für den späteren barrierefreien Ausbau vorbereitet.
Die Arbeiten sind aber noch nicht ganz abgeschlossen. So werden die Bauarbeiter in den kommenden Wochen jeweils in den Betriebspausen in einzelnen Bereichen des U-Bahnhofes Schloßstraße weiter arbeiten. Hier hatte sich das Abtragen von mehr als vier Schichten Farbe an den Wänden als besonders zeitintensiv und beschwerlich erwiesen.
Im U-Bahnhof Rathaus Steglitz wurden unter anderem Alu-Paneele an Stützen und Treppenwänden zurückgebaut sowie die Wände hinter den Gleisen und der verschlissene Bahnsteigbelag ausgebaut. An den Hintergleiswänden und den Decken aller drei U-Bahnhöfe wurde zudem der Beton instandgesetzt. Derzeit befinden sich die Bahnhöfe teilweise in einem Rohbauzustand und präsentieren sich „Grau in Grau“. An diesen Anblick müssen sich die Fahrgäste aber nicht gewöhnen. Auf den Waschbeton lässt die BVG wieder Farbe auftragen.
Der Rohbauzustand wirkt sich jedoch nicht auf den U-Bahnbetrieb aus. Die Züge fahren jetzt wieder ganz regulär nach Fahrplan. Die weiteren Arbeiten auf den Bahnsteig- und Vorhallenebenen finden weitgehend in den nächtlichen Betriebspausen statt. Die Wiederherstellung und Neugestaltung der drei Bahnhöfe erfolgt dann nach und nach in den nächsten Monaten.
Die Sanierung der Steglitzer U-Bahnhöfe ist allerdings nicht unumstritten. Architekturhistoriker aller vier Berliner Universitäten und die Architektenkammer Berlin stemmen sich gegen die Baumaßnahmen der BVG und sehen in der Vorgehensweise eine Zerstörung von „einzigartigen, absolut denkmalwürdigen Bauten.“ Der U-Bahnhof Schloßstraße sei stilbildend für eine neue Phase der U-Bahnhofgestaltung in Berlin. Allein dadurch sei der U-Bahnhof schutzwürdig. Aber auch die anderen beiden Stationen hätte es besonders hart getroffen und seien zerstört worden, kritisieren die Experten. Die Vorgehensweise bei der Sanierung ließe jegliches Gespür und Wertschätzung für diese Bahnhofsgestaltung vermissen.
Die BVG hingegen stellt klar, dass die Bahnhöfe nicht unter Denkmalsschutz stehen. Durch die Sanierung soll keinesfalls die besondere Bahnhofsgestaltung zerstört werden. „Der Charakter soll sowohl in der Form- als auch in der Farbsprache beibehalten werden“, heißt es seitens des Unternehmens. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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