Die Züge rollen wieder

Nach der ersten abgeschlossenen Sanierungsphase präsentiert sich der U-Bahnhof Rathaus Steglitz „Grau in Grau“. | Foto: K. Menge
2Bilder
  • Nach der ersten abgeschlossenen Sanierungsphase präsentiert sich der U-Bahnhof Rathaus Steglitz „Grau in Grau“.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. Die U-Bahnzüge der U9 rollen wieder wie gewohnt. Die BVG hat über die Sommerzeit mit Hochdruck gearbeitet und die Bahnhöfe Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz saniert. Der U-Bahnhof Schloßstraße wurde zur gleichen Zeit für den späteren barrierefreien Ausbau vorbereitet.

Die Arbeiten sind aber noch nicht ganz abgeschlossen. So werden die Bauarbeiter in den kommenden Wochen jeweils in den Betriebspausen in einzelnen Bereichen des U-Bahnhofes Schloßstraße weiter arbeiten. Hier hatte sich das Abtragen von mehr als vier Schichten Farbe an den Wänden als besonders zeitintensiv und beschwerlich erwiesen.

Im U-Bahnhof Rathaus Steglitz wurden unter anderem Alu-Paneele an Stützen und Treppenwänden zurückgebaut sowie die Wände hinter den Gleisen und der verschlissene Bahnsteigbelag ausgebaut. An den Hintergleiswänden und den Decken aller drei U-Bahnhöfe wurde zudem der Beton instandgesetzt. Derzeit befinden sich die Bahnhöfe teilweise in einem Rohbauzustand und präsentieren sich „Grau in Grau“. An diesen Anblick müssen sich die Fahrgäste aber nicht gewöhnen. Auf den Waschbeton lässt die BVG wieder Farbe auftragen.

Der Rohbauzustand wirkt sich jedoch nicht auf den U-Bahnbetrieb aus. Die Züge fahren jetzt wieder ganz regulär nach Fahrplan. Die weiteren Arbeiten auf den Bahnsteig- und Vorhallenebenen finden weitgehend in den nächtlichen Betriebspausen statt. Die Wiederherstellung und Neugestaltung der drei Bahnhöfe erfolgt dann nach und nach in den nächsten Monaten.

Die Sanierung der Steglitzer U-Bahnhöfe ist allerdings nicht unumstritten. Architekturhistoriker aller vier Berliner Universitäten und die Architektenkammer Berlin stemmen sich gegen die Baumaßnahmen der BVG und sehen in der Vorgehensweise eine Zerstörung von „einzigartigen, absolut denkmalwürdigen Bauten.“ Der U-Bahnhof Schloßstraße sei stilbildend für eine neue Phase der U-Bahnhofgestaltung in Berlin. Allein dadurch sei der U-Bahnhof schutzwürdig. Aber auch die anderen beiden Stationen hätte es besonders hart getroffen und seien zerstört worden, kritisieren die Experten. Die Vorgehensweise bei der Sanierung ließe jegliches Gespür und Wertschätzung für diese Bahnhofsgestaltung vermissen.

Die BVG hingegen stellt klar, dass die Bahnhöfe nicht unter Denkmalsschutz stehen. Durch die Sanierung soll keinesfalls die besondere Bahnhofsgestaltung zerstört werden. „Der Charakter soll sowohl in der Form- als auch in der Farbsprache beibehalten werden“, heißt es seitens des Unternehmens. KM

Nach der ersten abgeschlossenen Sanierungsphase präsentiert sich der U-Bahnhof Rathaus Steglitz „Grau in Grau“. | Foto: K. Menge
Die besondere Gestaltung der Steglitzer U-Bahnhöfe - hier Bahnhof Rathaus Steglitz - muss erhalten werden. Das fordern Architekturhistoriker. | Foto: K. Menge
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 127× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 794× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.