Gartenkolonie muss Sporthallenneubau weichen
Steglitz. Die Stimmung der Kleingärtner in der Kolonie Am Fichtenberg ist getrübt. Ihre Kolonie soll schon bald geschlossen werden. Die 15 Parzellen müssen einer Schulsporthalle für die Fichtenberg-Oberschule weichen.
„Es ist eine traumhafte Anlage“, schwärmt Ralf Jürgen Krüger, Vorsitzender des Bezirksverbandes der Kleingärtner Steglitz. Es sei schade, dass die Kolonie weg muss, aber es gab auch keine Absicherung. Die Parzellen befinden sich auf dem Schulgelände. Laut Flächennutzungsplan (FNP) ist das Gelände für einen Sporthallenstandort vorgesehen.
„Die Kleingärtner haben immer gewusst, dass sie früher oder später runter müssen“, sagt Krüger. Allerdings fragen sich alle mit Befremden, warum plötzlich solch eine Eile an den Tag gelegt werde. Ein Investitionsantrag zum Bau der Schulsporthalle wurde gerade vom Bezirksamt beim Senat eingereicht. Die Pächter wurden im September auf einer außerordentlichen Hauptversammlung darüber informiert. „Es ist nicht klar, warum unbedingt zum jetzigen Zeitpunkt die Halle gebaut werden muss. Es gibt schließlich noch viele andere Schulen und Sporthallen, die dringend saniert werden müssen“.
Sportstadtrat Frank Mückisch (CDU) erklärt dazu, dass im Zusammenhang mit dem Bau von zwölf neuen Typensporthallen in Berlin auch der Bezirk die Chance erhalten hätte, Sanierungsprojekte nachträglich zu melden, die außerhalb der bezirklichen Investitionsplanung gebaut werden können. „Wir haben uns mit der Fichtenberg-Oberschule beworben, da hier in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen stattfinden werden“, sagt Mückisch. Die alte Turnhalle ist aufgrund ihres baulichen Zustandes gesperrt. Sie würde von der Größe her auch gar nicht mehr ausreichen.
Am Ende der Sanierung wird die Oberschule fünfzügig sein und auch die benachbarte Rothenburg-Grundschule soll die Halle für den Schulsport nutzen. „Der Bau einer wettkampfgerechten Sporthalle in kurzer Bauzeit wertet den Standort ganz erheblich auf und bietet auch den Vereinen beste Verkehrsanbindungen am Verkehrsknotenpunkt Rathaus Steglitz“, sagt der Stadtrat.
Wann die Anlage geräumt wird, könne er noch nicht genau sagen. „Wir gehen von frühestens Ende kommenden Jahres aus“, sagt Frank Mückisch. Genaueres würde sich aber erst im Laufe des nächsten Halbjahres sagen lassen. „Es sind weitere bauvorbereitende Prüfungen notwendig und die Gesamtmaßnahme muss koordiniert werden.“
Die 90 Jahre alte Kolonie musste schon mehrfach Parzellen abgeben, so beispielsweise als der Botanische Garten erweitert wurde. 15 Parzellen sind der Rest der Anlage, die nun komplett verschwindet. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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