Sanierung der Feuerbachstraße abgeschlossen
Grünen-Stadträtin verteidigt Verzicht auf Radstreifen gegen Kritik im Internet
Die Sanierung der Feuerbachstraße ist abgeschlossen und Radfahrer über das Ergebnis verärgert. Sie sehen ihre Bedürfnisse außer acht gelassen. Sie kritisieren: Die Feuerbachstraße sei zu einer autogerechten aber fahrradfeindlichen Straße geworden.
Fast ein Jahr hat die Sanierung der Feuerbachstraße gedauert, begleitet von Verkehrseinschränkungen und Umleitungen. Jetzt heißt es wieder: Freie Fahrt. Allerdings profitieren nur die Autofahrer von der frisch sanierten Fahrbahn. Vor allem im Internet hagelt es Kritik an der ausgebauten Straße. „Hier wurde gebaut, als gäbe es weder ein Mobilitätsgesetz noch einen Bedarf für eine Verkehrswende und die Förderung des Radverkehrs“, ärgert sich ein User auf Instagram. Es fehlen Radstreifen, dafür gibt es Platz für parkende Autos. Das hatten sich vor allem die Radler anders gewünscht.
Stadträtin Maren Schellenberg verteidigt die Sanierung und weist die Vorwürfe, eine autogerechte aber fahrradfeindliche Feuerbachstraße hergestellt zu haben, zurück. Die Straße habe keine Radspuren zugelassen, erklärt sie. „Der Fahrbahnquerschnitt von 9,50 Metern konnte nicht vergrößert werden, um die vielen Straßenbäume auf beiden Seiten neben der Fahrbahn zu erhalten.“ Außerdem würden für den BVG-Busverkehr eine 6,50 Meter freie Straßenbreite benötigt. „Selbst wenn man das rechts und links angeordnete halbseitige Gehwegparken auf beiden Seiten untersagen würde, könnten keine nach heutigen Vorschriften sicheren Radverkehrsanlagen untergebracht werden“, erklärt Schellenberg. Die Parkmöglichkeiten auf beiden Seiten der Straße würden für die Anwohner der Straße benötigt.
Um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen, will sich Schellenberg bei der Verkehrslenkung Berin für Tempo 30 auf der Straße stark machen. Sie verweist aber auch darauf, dass das Radfahren in der Lauenburger Straße und der Körnerstraße sicherer sei. Allerdings sollten die beiden Straßen vollständig als Fahrradstraße ausgewiesen werden.
Die Sicherheit von Radfahrern könnte aber auch durch mehr gegenseitige Rücksichtnahme, Achtsamkeit und Empathie erhöht werden. Auch das wird im Netz diskutiert. Wenn sich Radfahrer und Autofahrer an die Verkehrsregeln halten, können sich alle Verkehrsteilnehmer auch ohne strikt getrennte Bereiche sicher nebeneinanderher bewegen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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