Rettungs-Helis landen künftig auf überdachter Promenade
Lichterfelde. Seit mehreren Jahren wird über den Ausbau des Hubschrauber-Landeplatzes am Charité Campus Benjamin Franklin (CBF) diskutiert. Eines scheint inzwischen sicher: Die bisherigen Planungen sind in der Schublade verschwunden.
Der Grünen-Abgeordnete Benedikt Lux hatte vor Kurzem zu einer Info-Veranstaltung eingeladen. Vertreter des Klinikums, der Luftfahrtbehörde und der Luftrettung des ADAC erläuterten die aktuellen Ausbaupläne. Danach ist die von der Charité als Bauherr ursprünglich favorisierte Tunnellösung vom Tisch. Sie sah vor, dass der Spazierweg entlang des Klinikums am Teltowkanal ummauert wird. Die jetzt vorgesehene offene Bebauung, passe besser in das grüne Umfeld, erläuterte Hans-Christian Mochmann, Arzt an der Charité. Später sei eine Bepflanzung geplant. Damit würden die Einwände des Bezirks berücksichtigt.
Stattdessen sehen die aktuellen Planungen einen Landeplatz über der Paul-Schwarz-Promenade vor. Geplant ist, den jetzigen Hubschrauber-Landeplatz noch ein paar Meter anzuheben und auf Säulen in Richtung Teltowkanal über die Promenade zu bauen. Es entsteht ein weiterer Stellplatz.
Neue Sicherheitsvorschriften der Luftfahrtbehörde seien alleiniger Grund für die Umgestaltung des Hubschrauber-Landeplatzes, erklärte Carsten Diekmann von der Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg. Auf der künftig größeren Start- und Landefläche könnten Hubschrauberpiloten auch bei technischen Problemen oder starkem Wind sicher starten und landen. „Es werden keine weiteren Rettungshubschrauber angeschafft und somit wird es auch nicht zu erhöhten Flugbewegungen kommen“, versicherte er den Anwesenden.
Dass der Umbau keinerlei Einfluss auf den Fluglärm haben werde, sagte auch Jochen Beelitz von der Luftrettung des ADAC. Er ist selbst Hubschrauberpilot und Chef der am CBF stationierten Piloten. Beelitz betonte, dass Rettungshubschrauber Christoph 31 weder Patienten noch Medikamente oder Blutkonserven fliegen würde. „Wir bringen ausnahmslos die Notärzte zum Patienten. Dazu werden wir von der Zentrale angefordert.“ Der zusätzliche Abstellplatz sei für Hubschrauber vorgesehen, die Patienten aus ganz Deutschland zum Klinikum nach Steglitz fliegen, erklärte er.
Auch ein Ansteigen der Nachtflüge werde es nicht geben, beruhigte Beelitz. „Für Nachtflüge ist der Rettungshubschrauber gar nicht ausgerüstet. Wir dürfen nur von 7 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang fliegen.“ Die Helicopter, die nachts am Klinikum landen, seien ebenfalls die aus ganz Deutschland. „Aber sie bringen Notfallpatienten zum Krankenhaus und fliegen nicht zum Vergnügen“, betont Beelitz.
Wenn das Wasser- und Schifffahrtsamt seine Zustimmung gegeben hat, könnte der Ausbau des Landeplatzes beginnen. Auf neun bis zwölf Monate wird die Bauzeit geschätzt. In dieser Zeit fliegt Christoph 31 nicht, allerdings muss dann der Uferweg gesperrt werden. Die Baukosten betragen voraussichtlich 2,5 Millionen Euro und werden aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA) zur Verfügung gestellt. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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