Zum 30-jährigen Mauerfall-Jubiläum
„Kunst gegen Mauern“ erlebt seine zweite Auflage
Große Aufregung bei den Sechstklässlern der Bäke-Grundschule in Lichterfelde: Die 21 Mädchen und Jungen sowie ihre Lehrer waren der Einladung von Parlamentspräsident Ralf Wieland gefolgt und zum Startschuss des Projektes „Kunst gegen Mauern“ aus Anlass des Mauerfall-Jubiläums ins Abgeordnetenhaus gekommen.
Zum offiziellen Projektstart hatte Ralf Wieland als Schirmherr eingeladen. Er empfing die Schüler im Casino des Abgeordnetenhauses vor dem riesigen Tryptichon „Die Öffnung der Berliner Mauer“, das anlässlich des Mauerfalls von Matthias Koeppel gemalt wurde. Hier bekamen sie die Mauerminiaturen übergeben, die sie nun gemeinsam gestalten können.
Über die Geschichte der Berliner Mauer wissen die Kinder schon gut Bescheid. Sie haben auch jede Menge Ideen, wie sie ihre Mini-Mauerteile bemalen wollen. Ernest zum Beispiel denkt an ein Peace-Zeichen. Peter, Aziz und Ramon wollen viele Mauerteile nebeneinander stellen und dann eine Mauer mit einem Loch darauf malen.
„Die Kinder haben großes Interesse an diesem Thema“, sagt Rolf Irmer, Kunstlehrer der Schule. Er betreut mit seiner Kollegin Isabelle von Stechow das Projekt an der Bäke-Grundschule fächerübergreifend. Während die Kinder im Kunstunterricht die Mauersegmente gestalten, vermittelt die Lehrerin für Gesellschaftswissenschaften die historischen Fakten.Um möglichst vielen Schülern die Teilnahme an diesem Projekt zu ermöglichen, werden immer noch Sponsoren und Paten gesucht, die dann einzelne Schulklassen finanziell unterstützen.
Für die Grundschule an der Bäke hat der Verein Kunst.Raum.Steglitz, vertreten durch die Gründerin des Vereins Stephani Bahlecke ie Patenschaft übernommen. Mit dabei ist auch die Nord-Grundschule. Hier hat das Einkaufszentrum Boulevard Berlin die Patenschaft übernommen. „Uns gefällt die Idee und uns ist auch die Zusammenarbeit mit den Schulen wichtig“, sagt Centermanager Carsten Paul. Daher werden im Boulevard Berlin auch 300 der von den Schülern gestalteten Mauerteile Anfang November ausgestellt. „Wir freuen uns, wenn nicht nur Schüler und Eltern diese Ausstellung sehen. Es sind alle Steglitzer eingeladen“, sagt Paul. Neben diesen beiden Schulen sind die Zinnowwaldschule und die Grundschule unter den Kastanien aus dem Bezirk dabei. Insgesamt machen 600 Steglitz-Zehlendorfer Schüler mit. Berlinweit beteiligen sich auch Oberschulen.
Das Projekt „Kunst gegen Mauern“ ist eine Idee von Lukas Wirths (37). Bereits zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls hatte er die Berliner Schulen aufgerufen, Berliner Mauerminiaturen künstlerisch zu gestalten. Inzwischen geht das Projekt auch hinaus in die Welt: Überall sind Schulen zum Mitmachen aufgefordert und es gibt bereits Zusagen aus Mexiko, Frankreich, der Slowakei und Nikaragua.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.