Sternwarte und Planetarium in einer Stiftung?

Das Planetarium am Munsterdamm geht vielleicht in eine öffentliche Stiftung ein. | Foto: KEN
2Bilder
  • Das Planetarium am Munsterdamm geht vielleicht in eine öffentliche Stiftung ein.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Drückend hoch waren für Tempelhof-Schöneberg die Kosten für den Gebäudeunterhalt der Wilhelm-Foerster-Sternwarte und des Planetariums am Insulaner. Jetzt soll eine gemeinsame Stiftung der Berliner Sternwarten Erleichterung bringen.

„Was lange währt, wird endlich gut“, sagt Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) über einen Gesetzesentwurf des Senats, die Archenhold-Sternwarte im Treptower Park, das Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und die Einrichtungen am Südzipfel Schönebergs an der Grenze zum Steglitz-Zehlendorf unter dem Dach einer Stiftung des öffentlichen Rechts zusammenzuführen. Sie soll den Namen „Stiftung Berliner Planetarien und Sternwarten“ tragen, zum 1. Juli gegründet werden und sich über Zuweisungen des Landes, eingeworbene Drittmitteln sowie Lottomittel finanzieren. Unterstellt wird sie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.

Eine entsprechende Vorlage hatten Bildungssenatorin Sandra Scheeres und der Regierende Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) auf der Sitzung des Senats am 10. Mai eingebracht. Ihr Argument: „Die bestehende Struktur behindert die Bündelung der vorhandenen personellen, finanziellen und technischen Ressourcen.“ In Zukunft soll es eine „abgestimmt agierende Institution der Astronomie“ in der Berliner Bildungslandschaft geben.

Denn bisher waren die drei Sternhäuser unterschiedlich organisiert und strukturiert. Während die Schöneberger Einrichtungen von einem Verein getragen werden, der für den Betrieb jedes Jahr Zuwendungen von der Schulverwaltung des Senats erhält, sind Archenhold-Sternwarte und Zeiss-Großplanetarium Teil der Stiftung Deutsches Technikmuseum unter Aufsicht des Kulturstaatssekretärs Tim Renner (SPD).

„Die geplante Zusammenführung wird die Synergieeffekte fördern und ermöglicht eine Spezialisierung jeder Einrichtung“, meint Bürgermeisterin Schöttler. Nach den Plänen des Senats soll die Wilhelm-Foerster-Sternwarte mit dem Planetarium zum populärwissenschaftlichen Bildungszentrum ausgebaut werden. Vor allem aber bedeutet die neue Stiftung eine finanzielle Entlastung für den Bezirk. Wegen der hohen Kosten hatte Tempelhof-Schöneberg schon 2009 bei der Senatsverwaltung um eine Lösung ersucht. Die Sache zog sich hin. Die BVV beschloss daher 2013, die Gebäude am Munsterdamm in das Sondervermögen des Landes Berlin zu übertragen. Das klappte nicht. Der Bezirk hatte weiterhin keine Refinanzierung der Gebäudekosten, der Betrieb blieb „in der Schwebe“, so Angelika Schöttler.

Mit der neuen Stiftung könnte alles besser werden, so Christoph Götz, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der BVV; etwa mit der dringenden Sanierung der Schöneberger Sternwarte. Sie ist für 2018/2019 geplant und soll vier Millionen Euro kosten. Im Bezirk hofft man auf eine zügige Umsetzung der Planungen und ein attraktiveres Angebot für die breite Bevölkerung.

In der Wilhelm-Foerster-Sternwarte und im Planetarium hält man sich mit Kommentaren zu Chancen und Risiken unter dem Dach einer Stiftung bedeckt. Der Gesetzesentwurf habe schließlich noch nicht die Zustimmung des Abgeordnetenhauses erhalten, gibt Pressesprecherin Monika Staesche auf Anfrage der Berliner Woche zu bedenken. Die Schöneberger Sterngucker wollen nicht vorpreschen. „Es wäre schade, wenn am Ende daraus nichts wird“, so Staesche. KEN

Das Planetarium am Munsterdamm geht vielleicht in eine öffentliche Stiftung ein. | Foto: KEN
Das Planetarium am Munsterdamm geht vielleicht in eine öffentliche Stiftung ein. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 597× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 881× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 857× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.233× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.