Auf Medienausleihe beschränkt
Willkommensbündnis erinnert an soziale Funktion der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek
Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Grunewaldstraße 3, erweitert ihr Angebot in der Corona-Krise. Sie ist wieder sonnabends geöffnet. Die Lern- und Arbeitsplätze können aber weiterhin nicht genutzt werden.
Die Öffnungszeiten an den Sonnabenden sind von 12 bis 16 Uhr. Ein verstärktes Bibliotheks-Team achtet auf die Einhaltung der behördlichen Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Auch die Zehlendorfer Gottfried-Benn-Bibliothek am Nentershäuser Platz erweitert ihre Öffnungszeiten auf 12 bis 18 Uhr von Montag bis Freitag.
Das Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf hat in einem Brief an Stadtrat Frank Mückisch angeregt, die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek zumindest stundenweise für die Nutzung der Arbeits- und Internetplätze zu öffnen. „Während Cafés, Gaststätten und Restaurants unter Auflagen wieder im gewohnten Umfang geöffnet haben, ist das bei den bezirklichen Bibliotheken weiterhin nur für den Leihverkehr vorgesehen. Dadurch können diese aber ihre umfangreiche und wichtige Aufgabe als Lern- und Begegnungsort nur eingeschränkt wahrnehmen“, schreiben Ursula Breidbach und Günther Schulze, Vertreter des Bündnisses. Von der eingeschränkten Nutzung seien viele Menschen im Bezirk betroffen, zu denen auch viele Geflüchtete gehören. Seit Jahren nutzten diese die Bibliotheken auch zum Erlernen der deutschen Sprache und zur Vorbereitung auf Prüfungen, heißt es weiter in dem Brief. Nach Ansicht von Günther Schulze verfüge die Drewitz-Bibliothek über ausreichend Fläche, um auch die Nutzung der Internet-Plätze unter Einhaltung der Abstandsregeln stundenweise zu ermöglichen.
Derzeit prüft die Stadtbibliothek Steglitz-Zehlendorf die Möglichkeiten zur Nutzung der Arbeits- und Internetplätze vor Ort, teilt Stadtrat Mückisch mit. Allerdings ist auch deutlich mehr Personal notwendig, das die Einhaltung der Regeln überwacht. Bei jeder weiteren Lockerung werde zusätzliches Personal benötigt, so Mückisch. Ein weiteres Problem sei auch die behördliche Vorgabe der begrenzten Besucherzahlen. „Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek ist weiterhin stark besucht und es kommt wegen der Einschränkungen zu längeren Wartezeiten am Einlass. Wenn die Lern- und Arbeitsplätze in der Bibliothek geöffnet werden, würden sich demnach auch die Wartezeiten für diejenigen verlängern, die Bücher ausleihen wollen. Wenn es weitere Lockerungen gibt, wie etwa die Verdopplung der erlaubten Besucherzahl, werden wir prüfen, wie viele Lern- und Arbeitsplätze geöffnet werden können – ohne anderen Lesern das Ausleihen von Medien zu verwehren. „Es muss zwischen beiden Ansprüchen die Waage gefunden werden“, sagt Mückisch.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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