Tunnel-Gangster im Visier
Polizei sucht mit neuem Phantombild nach zweitem Tatverdächtigen

Nach diesem neuen Phantombild wird ein Tatverdächtiger gesucht, der am Steglitzer Tunnel-Coup beteiligt gewesen sein soll.  | Foto: Polizei
2Bilder
  • Nach diesem neuen Phantombild wird ein Tatverdächtiger gesucht, der am Steglitzer Tunnel-Coup beteiligt gewesen sein soll.
  • Foto: Polizei
  • hochgeladen von Karla Rabe

Im Januar 2013 sorgte der Tunnel-Coup von Steglitz für Schlagzeilen. Täter hatten einen 45 Meter langen Tunnel zur Volksbankfiliale an der Schloßstraße gebaut und von dort aus einen spektakulären Einbruch in den Tresorraum der Bank begangen.

Jetzt, knapp sechs Jahre später, hat die Polizei eine neue Spur. Mit einem Phantombild suchen die Ermittler einen weiteren Tatverdächtigen. Nach Aussagen eines Zeugen trägt der Gesuchte den Namen oder auch Spitznamen „Willi“. Er wird als möglicher Tunnelbauer bezeichnet. Die Suche nach dem zweiten Unbekannten, der schon seit geraumer Zeit mit einem weiteren Phantombild gesucht wird, dauert an.

Über ein Jahr lang hatten die Täter den Tunnel gegraben. Den Einstieg bauten sie von einer Tiefgarage in der Wrangelstraße aus. Hier hatten sie Pkw-Stellplätze angemietet, sich dort verschanzt und konnten so unbemerkt graben. Dabei sind die Täter so professionell vorgegangen, dass für die Ermittler feststand – hier waren Fachleute am Werk. Sie sicherten den unterirdischen Gang fachmännisch mit hunderten von Holzbohlen und über tausend Winkeln ab. Zwischen Freitag, 11. Januar und Montag, 14. Januar, 2013 sind die Täter unbemerkt in den Tresorraum der Bank eingedrungen und haben dort rund 300 Schließfächer ausgeräumt. Insgesamt wurden Gegenstände im Wert von rund zehn Millionen Euro gestohlen.

Die nach Polizeiangaben rund 800 Hinweise aus der Bevölkerung brachten keinen Ermittlungserfolg. Auch die Fahndung mit einem Phantombild nach einem Mann, der bei einer polnischen Firma die Winkel für den Tunnelbau gekauft hatte, blieb erfolglos.

Auch der aufwendig inszenierte 30-minütige Film, der in der Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ gezeigt wurde, brachte keine verwertbaren Hinweise. Im Sommer 2015 wurden die Ermittlungen zunächst eingestellt. Der Tunnel wurde schon vier Monate nach dem Einbruch zurückgebaut.

Mit dem neuen Phantombild erhofft sich die Polizei nun auch neue Hinweise. Und tatsächlich hätten sich inzwischen bereits elf Personen gemeldet, die nach Veröffentlichung des Phantombildes neue Hinweise geben konnten. Das teilte eine Polizeisprecherin gegenüber der Berliner Woche mit. Den Hinweisen werde nachgegangen. Inwieweit es sich um „heiße Spuren“ handele, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.

Weitere Hinweise zu den abgebildeten Personen, zu den Identitäten und den Aufenthaltsorten der Personen nimmt ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes am Tempelhofer Damm 12, Telefon 46 64 94 43 21 oder auch jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Nach diesem neuen Phantombild wird ein Tatverdächtiger gesucht, der am Steglitzer Tunnel-Coup beteiligt gewesen sein soll.  | Foto: Polizei
Mit diesem Phantombild sucht die Polizei bisher erfolglos schon seit 2013 nach dem zweiten Unbekannten. | Foto: Polizei
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 226× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 191× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 574× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.167× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.