15 Straßen erinnern an den ersten Reichskanzler

Die Bismarckstraße gegenüber Lauenburger Platz vor rund 100 Jahren. | Foto: Archiv Steglitz Museum
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Die Bismarckstraße in Steglitz entstand zwischen den Jahren 1908 und 1910 im Zusammenhang mit dem Wohnviertel rechts und links der Hauptstraße. Das Viertel mit seinen Gründerzeithäusern wird auch Bismarckviertel genannt. Das hat damit zu tun, dass fast jede der Straßen in irgendeiner Weise an den ersten Reichskanzler erinnert.

So gibt es die Altmarkstraße, weil Otto von Bismarck als Sohn eines Gutsherrn in der Altmark geboren wurde. Genauer Geburtsort: Schönhausen. Daher gibt es auch die Schönhauser Straße. Die Friedrichsruher Straße ist nach dem Gut Friedrichsruh benannt, dass Bismarck gehörte. Die Göttinger Straße heißt so, weil Bismarck in Göttingen studierte. Und auch zur Jeverstraße findet sich eine Verbindung: Der Brauch der „Getreuen“ von Jever, Bismarck jedes Jahr Kiebitzeier zu schicken, gehört zum festen Traditionsbestand der Jeveraner. Aus diesem Grund gibt es dort sogar ein Bismarck-Museum. Insgesamt gibt es 15 Straßen und zwei Plätze, deren Name sich auf Bismarck bezieht

Einer der Plätze, der Lauenburger Platz, ist ein Gartendenkmal. Er entstand um 1909/1910 und gilt als ein Beispiel repräsentativer Berliner Schmuckgestaltung. Entworfen und gestaltet hatte die Gartenlandschaft mit Teichanlage, den geschwungenen Wegen und einer als Uferpromenade angelegten Sumpfeichenallee der Gartenbaudirektor Fritz Zahn (1872-1947). Später war Zahn auch für die Gestaltung des Stadtparkes Steglitz verantwortlich. Am Hauptzugang an der Bismarckstraße befindet sich noch heute eine Aussichtsplattform und eine doppelläufige Treppenanlage. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Grünanlage. Im strengen Winter 1928/29 beispielsweise erfror ein Teil der Bäume der Sumpfeichenallee. Damit fehlte ein wichtiges Gestaltungselement der Anlage. Nach dem Krieg wurden die Wege asphaltiert und in den 1970er-Jahren wurde der Teich als massives Becken ausgebaut. Zwischendurch gab es an der Bismarckstraße auch eine öffentliche Bedürfnisanstalt. 2005 wurde der Platz mit dem Teichbecken und der Aussichtsplattform instand gesetzt. In dieser Zeit entstand auch der neue Spielplatz „1001 Nacht“. Fast 600 000 Euro kostete die Maßnahme dem Bezirk.

Den Reiz des Bismarckviertels machen die vielen noch erhaltenen historischen Gebäude aus. Viele der herrschaftlichen und inzwischen restaurierten Wohnhäuser stammen noch aus der Zeit um 1910. Viele Gebäude sind aber auch erst nach dem Krieg an Stelle von zerstörten Häusern entstanden.

Das Viertel wird begrenzt von der Bergstraße, Körnerstraße, Feuerbachstraße und Thorwaldsenstraße, wobei diese Straßen selbst nicht zum Viertel gehören.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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