Achim Freyer stellt Bilder mit Anziehungskraft aus
Steglitz. An der kleinen Galerie in der Markelstraße 60 kommt derzeit kaum jemand vorbei, ohne schon durch das Schaufenster auf die neue Ausstellung aufmerksam zu werden. Von den farbgewaltigen Bildern geht eine merkwürdige Anziehungskraft aus.
Die Bilder hat Achim Freyer geschaffen. Der Maler, Bühnenbildner und Regisseur zeigt neue Arbeiten und widmet sich damit der Malerei des Expressionismus. Seine Ausstellung „In der Ferne liegt die Nähe“ ist eine Annäherung an Erich Heckel, einem Wegbereiter des deutschen Expressionismus und Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“. Heckel lebte und arbeitete im gleichen Haus von 1911 bis 1913. Er hatte hier das Atelier von Otto Mueller, ebenfalls Mitglied der Künstlergruppe Brücke, übernommen.
Zunächst sei er nicht sehr begeistert davon gewesen, in den Räumen auszustellen. „Die Galerie hat mir eigentlich nicht gefallen. Sie ist klein und die Wände waren rot gestrichen“, sagt Freyer. Als er aber hörte, dass Heckel in diesem Haus gearbeitet hatte, entstand die Idee, sich dessen ausdrucksstarker Malerei zu widmen.
22 Bilder sind in der Ausstellung zu sehen. Größtenteils sind sie erst im vergangenen Sommer entstanden. Sie würden sich gut mit dem inzwischen weiß gestrichenen Raum vertragen, erklärt Achim Freyer.
Sich dem Expressionisten Heckel anzunähern, sei eine große Herausforderung gewesen. Obwohl Freyer keineswegs die Bilder Heckels kopierte, wird beim Betrachten der eigenwilligen und ausdrucksstarken Gemälde die Auseinandersetzung mit dem Expressionisten deutlich. Die typischen kräftigen schwarzen Konturen, seltsam verschlungene Akte und die kraftvollen Farben lassen eine Verbindung zur expressionistischen Malerei erkennen. Allerdings ist auch deutlich die Handschrift Freyers zu sehen. In einigen Bildern hat er Portraits von Erich Heckel verewigt.
„Wir freuen uns sehr und sind dankbar, dass ein Künstler wie Achim Freyer in unseren Räumen ausstellt“, sagt Stephani Bahlecke. Sie ist Vorsitzende des Kunst.Raum.Steglitz. Mit dieser beachtenswerten Ausstellung erhofft sie sich auch, den Verein noch mehr ins Interesse der Öffentlichkeit zu rücken und so beim Aufbau eines Kulturzentrums in Steglitz hilfreich zu sein. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.