Stadt und Land in Naturmaterialien
Ausstellung beleuchtet Gegensätze mit Kunstwerken aus Berlin und Buenos Aires
Die Schwartzsche Villa stellt derzeit Werke der Künstler Olaf Holzapfel und Guido Yannitto unter dem Titel „Blaues Gras entlang der Flüsse“ aus. Aufgrund der Pandemie wurde die Schau bis zum 2. Mai verlängert.
Zu sehen sind die Arbeiten des in Berlin lebenden Künstlers Olaf Holzapfel und seines Kollegen Guido Yannitto aus Buenos Aires. Beide arbeiten mit Naturmaterialien wie Textilien, Stroh und Heu. Aber auch Performances und Videos werden in der Ausstellung präsentiert. In ihren Arbeiten finden sich Materialien und Techniken von Orten wieder, sowie deren Kulturgeschichten und Zusammenhänge. Somit ergeben sich durch ihre Werke Verbindungslinien und Netze zwischen Argentinien und Deutschland, zwischen Buenos Aires und Berlin.
Hinterfragt wird in dieser Ausstellung der kulturhistorische Gegensatz zwischen Natur und Stadt. Es geht um die Verbindung scheinbarer Gegensätze wie Stadt und Land, Europa und der globale Süden, Material und Erfahrung, Raster und Fehler sowie Orte und ihre Pfade. Es vermischen sich uralte Wissensformen, Handwerk und zeitgenössische Kunst und ergeben etwas Neues.
So zeigt Guido Yannittos Werk „Search Here“ einen Screenshot von Google Earth vom Altiplano, einer Hochebene zwischen Argentinien, Chile, Peru und Bolivien. Diese Gegend wird in verschiedenen textilen Arbeiten dargestellt: einmal von einer Weberin aus Peru, ein anderes Mal von einer Frau aus Argentinien und ein drittes Mal vom Künstler selbst.
Olaf Holzapfel kooperierte für sein Projekt Chaguar-Bilder mit Wichi-Frauen aus der Region Nordargentiniens und Boliviens. Die Frauen entwickeln mit den Fasern der Chaguar-Pflanze und unter Einbeziehung der Motive in Holzapfels Kunst ihre eigene Bildsprache. Die so entstandenen Textilbilder vereinen Elemente aus der Natur wie einen Berg, Tierpfade oder die Flügel eines Vogels mit Holzapfels Vorlagen von Abstraktions- und Raumstrukturen.
Zur Schau ist eine Publikation beim Bom Dia Books erschienen. Außerdem gibt es einen Podcast, in dem Christine Nippe, Kuratorin der Ausstellung, sich mit den beiden Künstlern zum Konzept und zur Idee der Ausstellung unterhält. Er ist auf https://bwurl.de/16ep nachzuhören. Der Besuch der Ausstellung selbst ist nur mit einem Zeitfensterticket möglich, das im Internet auf https://bwurl.de/16eo gebucht werden kann.
Weitere Infos zur Ausstellung und zu den Künstlern auf www.kultur-steglitz-zehlendorf.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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