Ausstellung im Gutshaus Steglitz
Der Weg zur Malerei war dem 68-jährigen Torsten Kluckert nicht in die Wiege gelegt worden. Er hatte zunächst von 1963 bis 1966 eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker absolviert. Das war aber auch zugleich die Voraussetzung für seine spätere Arbeit als Maler. Von Neukölln aus eroberte er ab Mitte der 60er-Jahre mit seinen Autobildern die Welt. Fotografisch genau setzt Kluckert die Automarken in Szene. Das brachte ihm auch die Bewunderung der Autoindustrie und vieler Liebhaber des Automobils ein. Seine Bilder sind bis ins Detail genau. 1977 gab er seinen Beruf als Automechaniker ganz auf, weil er sich nur noch mit der Malerei beschäftigen wollte.
"Ich habe nicht studiert", sagt Kluckert rückblickend. "Ich konnte es einfach." Seine Bilder sind sehr plastisch und wirken dadurch auf die Betrachter. Bereits 1971 hat er seine erste Ausstellung gemacht und war sofort erfolgreich. "Mein Vater war damals gar nicht damit einverstanden, dass ich mich dieser brotlosen Kunst zuwende", erinnert sich Kluckert. "Aber bei mir war eine Menge Idealismus im Spiel."
Torsten Kluckert ist nicht bei den Autos geblieben. In den vergangenen zehn Jahren sind viele Bilder von Tieren dazu gekommen. Und auch bei diesen Bildern steht die Genauigkeit zum Detail im Mittelpunkt. Die Tiere sehen den Betrachter an, als wenn sie auf ihre Problematik aufmerksam machen wollen. Kluckert hat sich nicht nur mit den Tieren, sondern auch mit ihrem Lebensraum beschäftigt, "den es in ein paar Jahren so nicht mehr geben wird". Deshalb sind die Bilder von Torsten Kluckert auch gleichzeitig eine Mahnung an die Betrachter, den natürlichen Lebensraum der Tiere nicht sinnlos zu zerstören.
Mit der Ausstellung in Steglitz möchte Kluckert auch gleichzeitig eine Zäsur in seinem künstlerischen Schaffen setzen. Er will seine Erfahrungen an die nächste Generation von Malern weiter geben. "Ich möchte bei Kindern und Jugendlichen Interesse für die Malerei wecken", meint Kluckert. Talente müssen sehr frühzeitig erkannt und gefördert werden. Dieser Aufgabe möchte sich der Neuköllner Künstler in der Zukunft mehr stellen. Für ihn ist es wichtig, "frühzeitig die Motivation bei den Kindern zu wecken."
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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