Christiane Burger fotografiert Rost
Steglitz. Wenn Christiane Burger unterwegs ist, hat sie ihre Kamera immer dabei. Bevorzugte Ziele ihrer Exkursionen durch die Stadt sind Schrottplätze. Ihre Motive: Rost in allen nur erdenklichen Variationen. Die Fotografien, die am Ende entstehen, sehen auf den ersten Blick aus wie Gemälde.
Rost hat es der Steglitzerin seit Kindheitstagen angetan. „Ich bin im Hunsrück aufgewachsen. Meine Eltern hatten ein Sägewerk. Hier gab es vieles, was im Laufe der Zeit Rost ansetzte. Überall habe ich Rost aufgespürt und war davon fasziniert“, sagt sie. Und das bis heute.
„Rost hat eine wunderbare Farbigkeit. Ich sehe die unfassbar schönen, vielschichtigen Strukturen und Texturen, sehe deren Verwandlungen“, schwärmt die Burger, die sich selbst als Rost-Fotografin bezeichnet. Der scheinbar willkürliche Zerfall von Metallen vollziehe sich in farblichen Facetten und großer Vielfalt, sagt sie.
Durch sich ändernde Licht- und Wetterverhältnisse böte sich ein immer wieder neues Bild. Mal sind die Farben blass und sanft, dann wieder grell und wirken fast unecht. Manchmal entdeckt sie auch chaotische Muster auf Metallplatten oder an alten Containern. Bei näherem Betrachten werden rostige Stellen lebendig. Wenn beispielsweise aus rostigen Details und abblätternder Farbe eine Tänzerin wird.
„Die besondere Herausforderung für mich besteht darin, den Rost in seiner Ausgestaltung so zu entdecken, als seien es Malereien. Gemalt hat sie die Natur. Ich fotografiere sie nur“, sagt die Künstlerin zu ihrer Arbeit. Wenn sie ein besonders ausgefallenes, rostiges Motiv findet, sei sie glücklich.
Anschließend bearbeitet sie die Fotografien. Zum Teil werden die „puren Fotos“ stark vergrößert auf Aluminiumplatten abgezogen. Oft spielt sie auch mit ihren Rost-Fotografien und lässt mitunter surrealistische Kompostionen entstehen. Etwa indem sie „glatte“ Schaufensterpuppen in ihre Rostbilder integriert. „Ich erschaffe Rosträume mit Puppen drin“, sagt Christiane Burger. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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