Der "Kohlenkeller" am Mexikoplatz sorgt für kulturelle Abwechslung
Eine Garage in der Sven-Hedin-Straße 5, gleich um die Ecke beim Mexikoplatz, hat die Familie Wehl zum Club umgewidmet. Statt Kohlen oder Wagen füllen hier einmal monatlich Interessierte zum Kulturaustausch den rund 100 Quadratmeter großen Raum.
"Man braucht keinen Festsaal, um gemeinsam mit anderen zu singen oder zu reden. Ein Kellerraum, in dem mal Kohlen gelagert wurden, tut es auch", heißt es auf www.kohlenkeller.eu, der Internetseite von Nina und Roland Wehl. Vor allem Lesungen und Debatten mit interessanten Zeitgenossen machen das Programm aus, das die Kohlenkeller-Intendanten auf die Beine stellen. Daneben gibt es Musik, Jazz und Folk oder Liedermacher. Denn Roland Wehl pflegt die Erinnerung an die Zeit des politischen Liedes.
Ein alter Traum sei es gewesen, berichtet der 56-jährige, die Liederfeste, die vor 35 Jahren auf dem Anhalter Güterbahnhof gefeiert wurden, im kleinen Rahmen wieder aufleben zu lassen. Seitdem treffen sich einige Dutzend Engagierte an verschiedenen Orten.
Der Freundeskreis, laut Wehl eine "verschworene Gemeinschaft" mit alternativen Vordenkern wie Peter Brandt und Volker Schröder, entstand aus der Anti-Atombewegung. Damals kamen auch Volkslieder wieder auf, die nach der 1848er-Revolution verschüttet oder durch volkstümelnde Weisen verwässert worden waren. Seit dem Kriegsende hat das Volkslied in Deutschland einen schwierigen Stand.
Ein ganz privater Raum ist der "Kohlenkeller am Mexikoplatz" laut Selbstdarstellung und selbst bei 2,50 Meter Höhe für Tanzveranstaltungen geeignet. Doch den Begriff "Salon" lässt Wehl nicht gelten. Bei gutem Wetter sollen auch mehr als 80 Menschen, die im Kohlenkeller Platz fänden, das Programm im Garten genießen können. Für den Herbst hat Nina Wehl sich bereits etwas vorgenommen, das nicht politisch klingt. Sie will Schlager der 50er- und 60er-Jahre und ihre Entstehungsgeschichte vorstellen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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