Die Schwartzsche Villa zeigt Malerei, Grafik, Fotografie und Videokunst
So druckt Karoline Beeck beispielsweise ein "Extrablatt" mit ihrem Konterfei. Als Reminiszenz an den Hitchcock-Film "Fenster zum Hof" vesteht Ingeborg Sambeth ihre Videoinstallation, die einen Blick in fremde Fenster ermöglicht. Neun hell erleuchtete Zimmer geben einen Einblick in das nun nicht mehr private Leben. Mona Hakimi-Schüler malte sich im Iran 1980 mit verschiedenen Kopftuchvarianten. Per GPS zeichnet Mareike Drobny ihre täglichen Wege in Berlin nach. Sie spielt mit den modernen Geräten und zeigt zugleich auf die totale Überwachungsmöglichkeit hin.
Die Ausstellung geht aus einer Ausschreibung hervor, an der sich 116 Künstler beteiligten. Eine Jury wählte 23 Arbeiten von 24 Künstlern aus, die sich mit der Frage auseinandersetzten "Was ist privat, was ist öffentlich?".
Im Zeitalter der digitalen Medien verschwimmen die Grenzen zwischen privat und öffentlich immer mehr. Dieses Phänomen reizte auch die beteiligten Maler, Grafiker, Fotografen, Objekt- und Videokünstler. Sie hinterfragen in ihren Arbeiten die "Selfie-Kultur", blicken aber auch über den digitalen Tellerrand hinaus.
Isabelle Gresser hat eine Fotocollage erarbeitet. Sie trägt den Titel "Das Ich und Nitzsche". Man sieht den Strand von Nizza mit Menschen, die sich sonnen. Ein Tourist spiegelt sich in seinem Tablet PC. Er nimmt nicht den Ort, sondern nur sich selbst wahr. Er steht vor einem Gemälde, das genau diese Stelle am Strand zeigt.
Die Schau zeigt die Vielfalt und Aktualität der Thematik im Zeitalter von Facebook und Co. Die Präsentation der eigenen Person in der Öffentlichkeit wird in verschiedenen Variationen gezeigt.
Am Sonntag, 18. Januar, und am Tag der Finissage, am 8. Februar, jeweils um 14 Uhr, führen die Kunstvermittlerinnen Philine Sollmann und Julia Marquardt durch die Ausstellung. Sie erläutern den gesellschaftlichen Kontext der Arbeiten und die unterschiedlichen Techniken.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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