Ein Bild für jedes Todesopfer
Das Mittelmehr ist für Migranten und Flüchtlinge zur gefährlichsten Grenze der Welt geworden. Insgesamt fanden hier nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 38 000 Menschen den Tod. Das Kunstprojekt „Mediterranean Faces“ will an diese Menschen erinnern. Im Rahmen des Projektes zeigt das griechische Kulturzentrum die Ausstellung „100 Gesichter des Mittelmeers“.
Künstlerisch tätige Menschen sind in diesem internationalen Kunstprojekt aufgerufen, gemeinsam eine Sammlung zu schaffen, die aus Kunstwerken für jeden seit dem Jahr 2000 umgekommenen Menschen besteht. „Wir wollen zeigen, wie unglaublich viele einzelne Menschen das sind“, sagt Mitbegründer des Projektes Yorgos Konstantinou. Das Projekt will auch Bewusstsein und Aufmerksamkeit dafür schaffen, in welchem Ausmaß sich die Tragödie auf dem Mittelmeer abspielt. Mit dem Projekt ist jeder dazu aufgefordert, ein Bild von einem Gesicht zu gestalten – als Hommage an jeden einzelnen Menschen, der auf der Flucht über das Mittelmeer ums Leben kam.
Bis Mitte 2017 haben Künstler aus 19 Ländern 367 „Gesichter des Mittelmeers“ erstellt. Jedes einzelne von ihnen erzählt eine Geschichte, vermittelt Optimismus, Hoffnung, Trauer, Verzweiflung oder Protest.
Einhundert der Bilder sind auf Initiative der Hellenischen Gemeinde Berlin noch bis zum 31. März in den Räumen des griechischen Kulturzentrums, Mittelstraße 33, zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 21 Uhr geöffnet.
Im Rahmenprogramm gibt es am Sonnabend, 10. März, 20 Uhr, eine Vorführung des Films „Seefeuer“ von Gianfranco Rosi mit anschließender Gesprächsrunde. Am Sonnabend, 31. März, 18 Uhr, ist zum Abschluss eine Podiumsdiskussion über europäische Grenzpolitik geplant.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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