Plädoyer für die Menschlichkeit
Gesellschaftskomödie „Die Maria und der Mohamed“ am Schlosspark Theater

Peggy Lukac (vorn), Mohamed El-Asmer, Marie Schöneburg und Julia Bremermann sind im Stück "Die Maria und der Mohamed" zu erleben.  | Foto:  DERDEHMEL/Urbschat
  • Peggy Lukac (vorn), Mohamed El-Asmer, Marie Schöneburg und Julia Bremermann sind im Stück "Die Maria und der Mohamed" zu erleben.
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Mit der Gesellschaftskomödie „Die Maria und der Mohamed“ zeigt das Schlosspark Theater die zweite Eigenproduktion der neuen Spielzeit. Im Stück geht es um zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und die dennoch seelenverwandt sind. Regisseur Folke Braband ist gleichzeitig auch der Autor.

„Es ist mein vielleicht persönlichstes Stück“, sagt Braband. Er habe es als Verarbeitung einer ebenso schmerzhaften wie wichtigen Erfahrung geschrieben: nämlich der Sterbebegleitung seiner Mutter über den Zeitraum eines ganzen Jahrs. Entstanden sei eine fiktive Geschichte, die durch selbst Erlebtes, Persönliches und eigene Erfahrungen angereichert sei, so Folke Braband zu „Die Maria und der Mohamed“.

Dem Autor sei es wichtig gewesen, seiner Mutter eine Stimme zu geben. Er sagt: „Einem Menschen ihrer Generation, der überfordert ist mit all den modernen Kommunikationsformen, den gesellschaftspolitischen Konflikten und Auswüchsen. Einem Menschen also, dessen Weltbild aus früheren Tagen durch eine Flut an Informationen verdrängt wird. Der zwischenmenschliche korrekte Umgang miteinander, der eigentlich selbstverständlich sein sollte, sei unserer Gesellschaft spätestens seit der ersten Flüchtlingswelle 2015 abhanden gekommen. Daher lohne es sich mehr denn je, dafür zu kämpfen, so Braband. In dem Stück erzählt er die Geschichte zweier grundverschiedener Menschen: Maria, die als junge Frau das Ende des Zweiten Weltkriegs miterlebt hat, und der Syrer Mohamed, der aus seiner Heimat vertrieben wurde. Zunächst haben die beiden in Sachen Alter, Religion, Sprache und Geschlecht nichts gemeinsam.

Auch wenn sie sich anfangs wie Hunde und Katze begegnen, verbindet sie etwas Entscheidendes. Beide sind durch das, was sie erlebt haben, traumatisiert. Anderen gegenüber sind sie eher verschlossen, gegenseitig öffnen sie sich jedoch und lernen einander zuzuhören.

Heiter und lebensbejahend setzt sich diese herzerwärmende Komödie mit dem Altwerden, der Sorge um den Verlust der eigenen Unabhängigkeit und mit Zukunftsängsten auseinander. Aber es geht auch um Vertrauen, Selbstbestimmung, Flucht und Integration. Wie das zusammengeht, wird auf einfühlsame Weise gezeigt und am Ende steht die Erkenntnis: Die einzig wahre Religion ist es, ein anständiger Mensch zu sein.

Folke Braband inszeniert zum siebenten Mal am Schlosspark Theater und hat erneut ein brillantes Schauspieler-Ensemble versammelt: Peggy Lukac, Mohamed El-Asmer, Julia Bremermann und Marie Schöneburg räumen humorvoll mit Vorurteilen auf und zeigen, wie wichtig es ist, andere Meinungen zuzulassen, einander zuzuhören und wieder zu einem Miteinander zu kommen.

„Die Maria und der Mohamed“ bis 26. Dezember im Schlosspark Theater, Schloßstraße 48. Karten ab 19 Euro und Spielplan: www.schlossparktheater.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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