Bleibt nun auch der Mäusebunker erhalten?
Institut für Hygiene am Hindenburgdamm jetzt unter Denkmalschutz

Vor dem Eingang des Institutes für Hygiene und Mikrobiologie: Baubereichsleiter der Charité Jochen Brinkmann, Landeskonservator und Chef des Landesdenkmalamtes Christoph Rauhut, Dekan Axel Radlach Pries und Finanzvorstand Astrid Lurati.  | Foto: Landesdenkmalamt Berlin, Anne Herdin
  • Vor dem Eingang des Institutes für Hygiene und Mikrobiologie: Baubereichsleiter der Charité Jochen Brinkmann, Landeskonservator und Chef des Landesdenkmalamtes Christoph Rauhut, Dekan Axel Radlach Pries und Finanzvorstand Astrid Lurati.
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Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité am Hindenburgdamm unter Denkmalschutz gestellt. Der Betonbau aus den 1970er-Jahren gehört mit dem Charité-Hauptgebäude und dem sogenannten Mäusebunker zum Komplex von Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal.

Das Hygieneinstitut entstand als Forschungs- und Bildungsbau 1969 bis 1974 im Auftrag der Freien Universität. Der Entwurf stammt von den bekannten Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel, die beide zu den bedeutendsten Vertretern der „Scharounschule“ gehören. Die außen und innen sehr gut erhaltene Gesamtanlage sei denkmalwert aus künstlerischen, historischen und städtebaulichen Gründen, heißt es in der Begründung. Landeskonservator Christoph Rauhut ist begeistert: „Dieses Institut ist ein Gesamtkunstwerk, ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur ‚organischen‘ und ‚brutalistischen‘ Architektur der Nachkriegsmoderne.“

Teil der Berliner Geschichte

Auch die Charité als Nutzerin trägt die Unterschutzstellung mit. „Das Berliner Hygiene-Institut, 1885 von Robert Koch gegründet, ist Teil der Berliner Geschichte. Ohne die hier geleistete Forschungsarbeit wäre Berlin nie Millionenstadt geworden“, sagte Axel Radlach Pries, Dekan der Charité. Der Denkmalschutz würde neben dem modernen Institutsbau auch die lange Arbeit der Berliner Hygiene-Wissenschaft ehren. Er freue sich, gemeinsam mit der Freien Universität hier einen Life Science Campus zu entwickeln.

Mit der Würdigung des Denkmals bekennt sich die Charité auch zum Steglitzer Standort. Erst im Dezember vergangenen Jahres wurde ein wettbewerbliches Dialogverfahren zur Entwicklung des gesamten Campus mit allen Liegenschaften gestartet. Dazu gehört auch der Mäusebunker. Innerhalb dieses Verfahrens wird geprüft, ob eine weitere Nutzung der ehemaligen Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin – so heißt der Mäusebunker offiziell – möglich ist.

Weiterentwicklung als Uni-Klinikum

„Die Charité möchte in einem mehrstufigen Verfahren mit international renommierten, interdisziplinären Planerteams eine Vision für eine Neue Charité in Steglitz-Zehlendorf entwickeln – als Universitätsklinikum, das in gesellschaftlicher Verantwortung Zeichen für die Medizin der Zukunft setzt“, sagt Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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