Faschingsorden für Hallervorden
Karl-Valentin-Orden an Dieter Hallervorden verliehen
Vertreter der Münchner Gesellschaft Narrhalla waren am vergangenen Sonnabend im Schlosspark Theater zu Gast. Der Grund war ein besonderer und lange fälliger: Die Münchner Faschingsgesellschaft überreichte in feierlicher Runde den Karl-Valentin-Orden an Dieter Hallervorden.
Eigentlich sollte der Schauspieler und Intendant des Steglitzer Schlosspark Theaters die Auszeichnung schon vor zwei Jahren bekommen. Doch aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie musste der „Große Narrhalla Ball Soirée Münchner Leben“ mit der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens abgesagt werden. Hallervorden als nominierter Preisträger 2021 konnte nicht ausgezeichnet werden. Auch im vergangenen Jahr musste die Verleihung wegen Corona ausfallen. Nun endlich konnte Narrhalla-Präsident Günther Grauer den Karl-Valentin-Orden an den Schauspieler und Kabarettisten überreichen. Nach der Vorstellung des aktuellen Stücks „Biedermann und die Brandstifter“, in dem Hallervorden selbst auf der Bühne steht, fand die Auszeichnung im Theatersaal vor dem Publikum statt. Die Laudatio hielt Schauspielerin und Buchautorin Simone Rethel-Heesters.
„Es ist uns eine große Freude und Ehre, auf der Bühne des Schlosspark Theaters Herrn Hallervorden mit dem Karl-Valentin-Orden auszuzeichnen und so ein wenig Lebensgefühl des Münchner Faschings in die Hauptstadt zu bringen“, sagte Günther Grauer. Warum die närrische Gesellschaft Dieter Hallervorden auszeichnet, begründet Grauer so: „Dieter Hallervorden, der auf eine jahrzehntelange erfolgreiche Karriere in der Film-, Literatur-, Theater- und Musikbranche zurückblicken kann, besticht nicht nur durch sein unglaublich facettenreiches Schaffen, sondern versteht es auch exzellent, die deutsche Sprache auf vielfältigste Weise zu nutzen und seine kreativen Wortschöpfungen sind deutschlandweit bekannt.“ Zudem sei das kabarettistische Multitalent immer am Puls der Zeit. Als Schöpfer der Kunstfigur „Didi“, Gründer der Berliner Kabarettbühne „Die Wühlmäuse“ und Intendant des Schlosspark Theaters in Steglitz sowie des Mitteldeutschen Theaters in Dessau-Roßlau sei er ein vielbeachteter Mahner und Aufrüttler, der leidenschaftlich zu den aktuell brennenden Themen Stellung nehme.
Der Ausgezeichnete sagte anlässlich der Ordensverleihung selbst, dass der Karl-Valentin-Orden einer der wenigen Orden sei, den man nur einmal im Leben bekäme. Dafür müsse man allerdings auch erstmal was Außerordentliches geleistet haben. „Ich würde mich nie erdreisten, mich mit einer phänomenalen Größe wie Karl Valentin auf eine Stufe zu stellen. Aber eine Art Seelenverwandtschaft kann ich trotzdem nicht in Abrede stellen“, erklärte Hallervorden. Er fühle sich geehrt und bedanke sich „artig“ für die Auszeichnung, auch weil er die „große Begabung habe, Lob und Anerkennung in unbegrenztem Maß ertragen zu können.“
Dieter Hallervorden ist nun der 51. Träger des Karl-Valentin-Ordens. Erstmals wurde der Orden im Jahr 1973 anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Münchener Gesellschaft Narrhalla verliehen. Seitdem werden jedes Jahr Persönlichkeiten aus Kunst, Politik, Wissenschaft, Literatur oder Sport für eine humorvolle und hintergründige Bemerkung oder Tat, für außergewöhnliches Schaffen als Künstler oder an eine herausragende Person des öffentlichen Lebens verliehen. Ordensträger sind unter anderem Fußballer Phillip Lahm, die Schauspieler und Tatort-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, der Sänger Heino, die Profiboxer Vitali und Wladimir Klitschko sowie Ex-Bundespräsident Roman Herzog. Die ersten Orden erhielten unter anderem Luis Trenker, Franz Josef Strauß, Gert Fröbe, Harald Juhnke und Vicco von Bülow.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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