Kunst aus dem Untergrund
Kinder aus Charkiw und die Sehnsucht nach Frieden
Im Untergeschoss des Einkaufszentrum „Das Schloss“ sind derzeit Kunstwerke von Kindern aus Charkiw zu sehen. Die Kinder aus der ukrainischen Partnerstadt zeigen bewegende und kreative Bilder, die mit Unterstützung des Kunststudios Aza Nizi Maza entstanden sind.
Die Kinder waren Ende Dezember im Bezirk zu Gast. Ihre Bilder zeigen, wonach sie sich sehnen: nach Frieden und Sicherheit im Kreis ihrer Familien und Freunde. Das Motto der Ausstellung „Underground Garden“ fasst zusammen, worum es geht: Im Untergrund der U-Bahn-Stationen vor Raketenbeschuss geschützt, zaubern Kinder mit farbigen Bildern eine Art „Garten“ in ihr Kelleratelier. „Einen besseren Ort als den Ausgangsbereich einer U-Bahn-Station im Partnerbezirk Steglitz-Zehlendorf hätte es für die Kunstwerke der Kinder aus Charkiw kaum geben können. Ich bin sehr froh, dass wir die Ausstellung bei uns zeigen können und danke den Organisatoren, aber auch dem Schloss-Management herzlich für ihre Unterstützung“, sagte Bürgermeisterin Maren Schellenberg (B’90/Grüne) anlässlich der Eröffnung. Die Bilder laden zum Innehalten ein und vermitteln die Hoffnung auf Frieden. „Gelebte Solidarität mit unseren Freunden in Charkiw bleibt auch im neuen Jahr ein ganz wichtiges Anliegen von uns allen“, erklärt die Bürgermeisterin.
Seit dem Frühjahr 2022, als Russland die Ukraine überfiel, suchen Menschen in Charkiw Schutz in den U-Bahn-Stationen der Stadt. Viele Kinder haben die Kunst für sich entdeckt. Mitten im Ausnahmezustand des Krieges und der täglichen Bedrohung schufen sie kleine Kunstwerke. Im Schutzraum der U-Bahn-Schächte haben sie gemeinsam ihre traumatischen Erfahrungen verarbeitet.
Organisiert wird die Ausstellung vom Filmemacherkollektiv „I am Ukrainian“, das derzeit an einem Dokumentarfilm über Aza Niza Maza arbeitet. Sie wird unter anderem vom Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf unterstützt. Zu sehen ist die Ausstellung im Untergeschoss des Einkaufscenters am Ausgang zur U-Bahn-Station bis einschließlich 13. Januar.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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