Sponsoren gesucht
Lukas Wirths (37) startet Kunst-Projekt zum 30. Jahrestag des Mauerfalls
In diesem Jahr jährt sich zum 30. Mal der Mauerfall. Lukas Wirths (37) hat den Fall der Berliner Mauer am Fernsehen verfolgt. Mit seinem Projekt Kunst gegen Mauern will er erreichen, dass sich Jugendliche kreativ mit der Geschichte der Mauer auseinandersetzen.
Schon vor sieben Jahren hatte Wirths die Idee zu diesem Projekt. Damals war das 25-jährige Jubiläum der Grenzöffnung der Anlass. Der junge Mann stellte Miniatur-Mauersegmente her und lies sie von Schülern künstlerisch gestalten. Hintergrund war es, Schülern das international bedeutsame Ereignis und die Zeiten der innerdeutschen Grenze im Bewusstsein zu halten. „Die Schüler haben die Zeiten mit der Mauer und auch den Mauerfall nicht erlebt. Das Projekt soll zum Nachdenken anregen. Auch über Mauern in den Köpfen, Mauern der Vergangenheit und der Gegenwart. Im Prinzip geht es um Freiheit“, erklärt Lukas Wirths.
Vor fünf Jahren stieß der Altenpflegehelfer mit seiner Idee auf große Resonanz an den Schulen. Aus ganz Berlin beteiligten sich 60 Schulen und insgesamt rund 10 000 Schüler. „Das war ein Riesenaufwand“, erinnert sich Wirths. Immerhin mussten 10 000 Mauersegmente produziert werden. Das nötige Geld dafür hatte er gerade so zusammenbekommen.
In einer leeren Wohnung hatte er mit einem Freund die Mauerteile selbst hergestellt. Dabei wurde Keramikpulver mit Wasser angerührt und in Formen gegossen. Diese Art Gießkeramik härtet von selbst aus, ist witterungsbeständig, und von langer Lebensdauer. Wichtig für die Gestaltung ist: Das Material kann mit allen möglichen Farben bemalt werden. „Wir haben in zwölf- bis 14-Stunden-Schichten rund um die Uhr gearbeitet und in 24 Stunden rund 150 bis 250 Stück geschafft“, erzählt Wirths. Dabei gab es auch die eine oder andere Hürde zu nehmen. Zwischendurch musste die Wohnung geräumt und ein neues Domizil gefunden werden. Einmal stürzte ein Regal mit 1000 fertigen Mini-Mauerteilen um. Das gab einiges an Bruch.
Doch Lukas Wirths zog sein Projekt durch. Die positiven Reaktionen der Lehrer und Schüler gaben ihm Recht. Etliche Schulen sind auch in diesem Jahr wieder dabei.
Trotz des Erfolges ist es schwierig, Unterstützung zu finden und öffentliche Gelder zum Beispiel vom Senat zu bekommen. Doch das Kulturamt des Bezirks fördert das Projekt. In diesem Jahr hilft außerdem der Steglitzer Kunstverein Kunst.Raum.Steglitz und sammelt Spenden. „Wir wollen das nötige Geld über Sponsoren bekommen“, sagt Stephani Bahlecke vom K.R.S. Sie hofft, viele Menschen erreichen zu können. „Wir freuen uns über Spenden in jeder Höhe. Wir können uns auch vorstellen, dass mit 500 Euro Patenschaften für einzelne Schulklassen übernommen werden." Pro Teilnehmer fallen 17,80 Euro an Kosten an, die unter anderem für die Produktion der Mauersegmente und Material verwendet werden. Inzwischen haben sich 19 Klassen aus vier Schulen aus dem Bezirk angemeldet. Das sind fast 600 Schüler.
Auch Bezirks- und Landespolitiker wollen das Projekt unterstützen. Ralf Wieland, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Kontakt zu Lukas Wirths per E-Mail an wirths@kunst-gegen-mauern.de oder zum K.R.S. per E-Mail an info@kunstraumsteglitz.de. Der Verein kann Spendenquittungen ausstellen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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