Ein mitreißendes Konzert
Musical-Stars rocken das Schlosspark Theater
Das hat das Premieren-Publikum des Schlosspark Theaters wohl noch nie erlebt: Bei der Uraufführung von „Ich bin nicht Mercury“ rockte die Besetzung nicht nur die Bühne. Es gab immer wieder viel Beifall und am Ende minutenlange Standing Ovations sowie lautstarke Äußerungen der Begeisterung aus den Zuschauereihen.
Kein Wunder, denn das neue Stück kommt letztlich einem Rockkonzert gleich. Wie schon der Titel vermuten lässt, ist es eine Hommage an Sänger Freddie Mercury und die Band Queen. Dabei jagt ein Queen-Hit den anderen.
Viel Platz für Text bleibt da nicht. Die Story ist nicht besonders tiefgründig und mehr als vorhersehbar. Aber die dürftige Handlung liefert so etwas wie einen „Roten Faden“, der Songs wie „Don't Stop Me Now“, „Another One Bites The Dust“ oder „The Show Must Go On“ erst zu einer Geschichte verbindet. Und die erzählt von einer Coverband, die sich auf eine wichtige Studioaufnahme mit Songs von Freddie Mercury und Queen vorbereitet. Während der Probe kriselt es zwischen den Bandmitgliedern, deren unterschiedliche Charaktere das Publikum im Laufe der Aufführung kennenlernt.
Da ist der exaltierte Sänger Chris, der sich gerade geoutet hat, aber immer noch mit seiner langjährigen Freundin Lisa zusammenlebt, was Lisa natürlich sehr verletzt. Ken, der spießige und unzufriedene Familienvater, ist in Lisa verliebt und gesteht ihr seine Liebe. Der zurückhaltende und an Aids erkrankte Frank wiederum liebt Chris. Nach und nach offenbaren sie ihre Gefühle und von jedem einzelnen Charakter lassen sich Parallelen zu Freddie Mercury herstellen.
Während die Handlung eher oberflächlich dahin plätschert, werden die Songs energiegeladen und voller Emotionen interpretiert. Für Gänsehautmomente sorgen zum Beispiel Songs wie „Cool Cat“ und „You Take My Breath Away“ oder die von Michael Ernst sehr gefühlvoll gesungene Ballade „Love of My Life“. Die Performances sind mitreißend und ziemlich dicht am Original, aber immer auch in eigenem Stil interpretiert. Mit Thomas Borchert, Sophie Berner, Marco Billep und Michael Ernst sind großartige Sänger zu erleben, die auf der Bühne alles geben. Borchert als Bandleader Chris erlangte als „Graf von Monte Christo“ oder im „Tanz der Vampire“ Bekanntheit. Sophie Berner, die alternierend mit Frederike Haas die Lisa spielt, begeisterte als Sally Bowles in „Cabaret“. Auch Marco Billep als Ken und Michael Ernst als Frank sind auf den deutschen Musicalbühnen zu Hause. Billep spielte unter anderem in „Doris Day – Day by Day“ am Schlosspark Theater und Ernst war in Musicalaufführungen von Dirty Dancing bis Hairspray zu erleben.
Den einen oder anderen Zwischenapplaus heimsten auch die exzellenten Musiker der „Under Pressured-Rockband“ unter Leitung von Harry Ermer ein, die stets auf der Bühne präsent sind und mit der einen oder anderen Solo-Einlage nm Schlagzeug oder Gitarre beim Publikum für Begeisterungsstürme sorgen – wie bei einem Rockkonzert eben. Und das endet mit „We Are The Champions“ in einem furiosen Finale.
„Ich bin nicht Mercury“ unter der Regie von Thomas Schendel steht außer montags bis zum 23. Februar auf dem Spielplan. Vorstellungsbeginn ist um 20 Uhr, sonntags um 16 Uhr. Die Karten ab 23 bis 40,50 Euro gibt es an der Theaterkasse, Schloßstraße 48, oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Weitere Informationen auf www.schlossparktheater.de
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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