Tschechow einmal anders
Schlosspark Theater präsentiert „Onkel Wanja“ in neuer deutscher Fassung

Dagmar Bernhard, Mark Weigel, Boris Aljinovic (von links) sind in der Premiere von Tschechows „Onkel Wanja“ zu erleben.  | Foto:  DERDEHMEL/Urbschat
  • Dagmar Bernhard, Mark Weigel, Boris Aljinovic (von links) sind in der Premiere von Tschechows „Onkel Wanja“ zu erleben.
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Das Schlosspark Theater beendet seine Sommerpause und kommt mit einer Premiere in die nunmehr 15. Spielzeit zurück. Ab dem 2. September steht Anton Tschechows Meisterwerk „Onkel Wanja“ auf dem Spielplan.

„Onkel Wanja“ ist ein berührendes Stück über unerfüllte Träume und die große Sehnsucht nach Liebe. Es ist eine heitere, manchmal melancholische, aber immer rabenschwarze Komödie, die das Leben auf dem Land in vier Augenblicken beschreibt.

Hauptpersonen sind Sonja und ihr Onkel Wanja, die ein ruhiges Leben auf dem Landsitz von Sonjas verstorbener Mutter führen. Als aber Sonjas Vater in Begleitung seiner wunderschönen Frau Jelena anreist, ist es mit der idyllischen Ruhe vorbei. Denn die bezaubernde Jelena verdreht dem Gutsverwalter Wanja und auch dem Landarzt Astrow gehörig den Kopf. In den Landarzt ist wiederum Sonja heimlich verliebt. Aufregung, Leidenschaft und Gefühlschaos sind vorprogrammiert.

Uraufgeführt wurde „Onkel Wanja“ im Oktober 1899 im Moskauer Künstlertheater unter Regie von Konstantin Stanislawski. Um 1900 übersetzte Rainer Maria Rilke das Stück ins Deutsche. Diese Übersetzung gilt als verschollen. 1903 und 1904 fanden erste deutschsprachige Aufführungen in München und Berlin statt. Der große Durchbruch in Berlin erfolgte jedoch erst 1926. Seither gehört „Onkel Wanja“ neben Stücken wie „Der Kirschgarten“, „Die Möwe“ und „Die drei Schwestern“ zu den erfolgreichsten und meist gespielten Stücken Tschechows.

Für die Aufführung am Steglitzer Theater hat Anatol Preissler, der auch Regie führt, gemeinsam mit Ekaterina Bezghina eine geschliffene, neue deutsche Textfassung geschaffen. Die Dialoge Tschechows werden mit pointierter Frische zu neuem Leben erweckt und machen deutlich, warum Tschechow viele seiner Dramen als Komödien bezeichnete. Die Neufassung bleibt nahe am Original, gibt jedoch den Dialogen Tschechows einen ungewohnt neuen Klang.

In der Titelrolle ist Boris Aljinovic, bekannt als Kommissar aus dem Berliner Tatort, zu erleben. Außerdem spielen Helen Barke, Dagmar Bernhard, Dagmar Biener, Tilmar Kuhn, Mario Ramos und Mark Weigel. „Onkel Wanja“ steht bis 15. Oktober auf dem Spielplan des Schlosspark Theaters. Tickets zu 25 bis 42,50 Euro gibt es an der Theaterkasse des Schlosspark Theaters, Schloßstraße 48, unter ¿78 95 66 71 00 oder per E-Mail an kasse@schlossparktheater.de.

Weitere Informationen zum Spielplan und zum Kartenkauf gibt es auf www.schlossparktheater.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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