Falsche Töne und Mordsvergnügen
Schlosspark Theater startet mit Eigenproduktionen und neuen Formaten in 15. Spielzeit
Vier Neuproduktionen, vier Wiederaufnahmen von Eigenproduktionen, sechs Theatergastspiele dazu kommen Lesungen, Konzerte, Kabarett und mehr – all das hat das Schlosspark Theater in der Spielzeit 2023/2024 im Programm. Insgesamt sind 368 Vorstellungen geplant. Auf seiner Jahrespressekonferenz gab Intendant Dieter Hallervorden einen Ausblick auf Kommendes.
Es ist die nunmehr die 15. Spielzeit, in die das Schlosspark Theater seit der Wiedereröffnung durch Dieter Hallervorden startet. Und wie immer sorgt der Hausherr für ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Repertoire. Derzeit läuft als erste Eigenproduktion der Saison Anton Tschechows Klassiker „Onkel Wanja“ mit Boris Aljinovic in der Titelrolle.
Mit „Maria und der Mohamed“ folgt im November Eigenproduktion Nummer Zwei. Folke Braband hat die Gesellschaftskomödie geschrieben und führt auch Regie. „Es ist eine sehr persönliche Geschichte – berührend und witzig zugleich“, sagte Braband bei der Pressekonferenz und bedankte sich bei Hallervorden, dass der sich traue, das Stück auf den Spielplan zu nehmen. Erzählt wird eine Geschichte, die sich mit gesellschaftlichen Themen wie Flucht, Trauma und Menschenwürde auf heitere Art auseinandersetzt.
Die nächste Eigenproduktion wird ganz sicher die Lachmuskeln der Zuschauer strapazieren. Frank-Lorenz Engel hat sich der „Diva der falschen Töne“ Florence Forster Jenkins angenommen und bringt die Komödie „Knapp daneben ist auch vorbei“ im Januar auf die Bühne. Forster Jenkins war im New York der frühen 1940er Jahre ein absolutes Gesellschaftsereignis. Sie verstand sich als erfolgreiche Sopranistin, traf aber in den seltensten Fällen die richtige Töne. Dennoch wurden ihre Konzerte zu Geheimtipps, denn die Diva sang die falschen Töne voller Inbrunst. „Es ist eine Geschichte der Liebe zur Musik“, sagte Engel, der das Stück mit Antje Rietz in der Hauptrolle in Szene setzt.
„Achtsam morden“ heißt die Krimi-Komödie, die im nächsten Frühjahr im Schlosspark Theater zu erleben ist. Zu Grunde liegt der Roman von Karsten Dusse. In der Bühnenbearbeitung von Bernd Schmidt rotieren drei Darsteller in neunzehn Rollen. Dieter Hallervorden spielt allein neun verschiedene Charaktere. Die Krimikomödie erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit in der Theaterlandschaft. Hallervorden hat sich rechtzeitig die Aufführungsrechte sichern können. Entsprechend groß ist die Freude, das schwarzhumorige Mordsvergnügen am Schlosspark Theater präsentieren zu können.
Ins Programm wurde auch die mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) entstandene Reihe „Die Kunst der Unfuge“ aufgenommen. Ganz neu im Programm ist „Quasthoffs Meisterklasse“. Thomas Quasthoff, weltbekannter Bassbariton, präsentiert ein Meisterklassenkonzert im Theater. Geboten wird eine Mischung aus Unterricht, Konzert und Gespräch.
Im Programm hat das Schlosspark Theater wieder jede Menge Gastspiele. Gute Laune pur ist Anfang des nächsten Jahres bei der musikalischen Revue „Höchste Zeit“ mit Songs der 1970er bis 1990er Jahre garantiert und im Mai gibt sich Elvis die Ehre. Mit Nils Strassburg als „King of Rock’n’Roll“ geht es auf eine Reise durch das Leben des Frauenschwarms. Im März kommt Tom Gerhardt als Hausmeister Krause ans Steglitzer Theater. Das Stück „Hausmeister Krause: Du lebst nur zweimal“ wird als „absurder Schwank“ angepriesen, bei dem die beliebtesten Figuren der Fernsehserie auf der Bühne zu erleben sind. In dem berührenden Stück „Oskar und die Dame in Rosa“ brilliert Doris Kunstmann. Die Erfolgsproduktion steht ab Mitte Mai 2024 auf dem Spielplan. Wie gewohnt sind auch wieder Lesungen, Einzelaufführungen, Konzerte, Kabarettshows zu erleben. Neu in der Saison sind frühere Anfangszeiten der Mittwochvorstellungen. Sie beginnen bereits um 18.30 Uhr.
Das komplette Programm ist im aktuellen Spielplanheft zusammengefasst. Alle weiteren Infos gibt es auf www.schlossparktheater.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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