Geliebt, gegossen, vergessen
Sonderausstellung im Botanischen Museum über das „Phänomen Zimmerpflanze“

Auf dem längsten Fensterbrett Berlins reihen sich 50 verschiedene Zimmerpflanzen aneinander. | Foto: K. Rabe
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  • Auf dem längsten Fensterbrett Berlins reihen sich 50 verschiedene Zimmerpflanzen aneinander.
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Bei dem einen wachsen sie üppig und geben dem Wohnzimmer die Anmutung einer grünen Oase, bei anderen bieten sie einen eher traurigen Anblick: die Zimmerpflanzen. Unter dem Titel „Geliebt, gegossen, vergessen: Phänomen Zimmerpflanze“ werden die emotionalen Facetten einer ganz besonderen Beziehung beleuchtet und Geschichten zwischen liebevoller Pflege und gedankenlosem Konsum erzählt.

In der Sonderausstellung zeigt das Botanische Museum Zimmerpflanzen als tägliche Begleiter, duldsame Mitbewohner und stumme Zeugen unseres Lebensgefühls. Auf dem mit rund 100 Metern längsten Fensterbrett Berlins reihen sich 50 verschiedene Zimmerpflanzen aneinander. Darunter sind so beliebte Klassiker wie die Grünlilie, Monstera, Usambaraveilchen und Geigenfeige. In botanischer Hinsicht spiegeln diese Arten die ganze Bandbreite der Tropen und Subtropen wider. Auf einer großen Landkarte wird ihre Herkunft erklärt und welche Geschichten sich um sie ranken. Für jene, die sich in Zukunft besser um ihre pflanzlichen Mitbewohner kümmern wollen, gibt es auf überdimensionalen Pflanzetiketten Tipps zur Pflege. Außerdem sind darauf auch Informationen zur botanischen Geschichte zu finden.

Die Besucher können entlang des Fensterbrettes durch verschiedene Zimmer mit den für sie typischen Pflanzen schlendern. So geht es vom Wohnzimmer über das Bad ins Schlafzimmer, von der Küche über den Wintergarten bis ins Büro. Diese etwas andere Wohnungsbesichtigung erzählt spannende Geschichten zu den Zimmerpflanzen und ihren Hintergründen. Ausgestellt sind darüber hinaus viele Objekte, die in irgendeiner Weise mit den Zimmerpflanzen zu tun haben. Darunter sind historische Gießkannen, Herbarbelege oder kostbare Pflanzenbücher.

Die Zimmerpflanze ist ein Sonderfall in der Welt der Botanik. Mit ihren wilden Verwandten und Vorfahren haben sie so gut wie nichts mehr gemeinsam. Als Solitär in einem Blumentopf ist sie den Menschen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Den Platz am Fenster, Wasser und Nährstoffe – alles empfängt sie aus Menschenhand. Die Pflanzen werden geliebt und gegossen oder schmählich vergessen. Jeder, der je eine Zimmerpflanze besessen hat, hat so seine ganz eigene Erinnerung an die Beziehung zur grünen Mitbewohnerin. Daher haben die Ausstellungsmacher Zimmerpflanzenliebhaber aufgefordert, ein Foto von sich und der liebsten Zimmerpflanze in sozialen Netzwerken zu posten. Die schönsten, lustigsten oder außergewöhnlichsten „grünen Doppel“ sind als Foto Bestandteil der Ausstellung. Unter anderem lernen die Besucher Sophie & ihre Yucca, Kalle & seinen Kaktus oder Kurt & seine Sukkulenten kennen. Die Fotoaktion geht weiter. Immer noch können Selfies mit Pflanze gepostet werden. Näheres und die Teilnahmebedingungen auf https://www.bgbm.org/de/herzblatt.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog- und Essayband mit allen deutsch- und englischsprachigen Ausstellungstexten. Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die gesamte Ausstellungszeit.

Die Sonderausstellung im Botanischen Museum Berlin, Königin-Luise-Straße 6-8, ist bis zum 2. Juni 2019, täglich von 9 bis 19 Uhr zu sehen. Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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