Streit um den Bierpinsel: Bezirk fordert Eigentümer zum Handeln auf
Steglitz. 2009 schrieb der Bierpinsel in der Schloßstraße zuletzt positive Schlagzeilen. Ein Kunstprojekt sorgte für internationales Aufsehen. Seither ist es still geworden um das außergewöhnliche Bauwerk. Jetzt fragt man sich im Bezirk, wie die Zukunft des Turmes aussieht.
Konkrete Pläne der Eigentümerin, der Schlossturm GmbH, sind dem Bezirksamt nicht bekannt. Wenn die Entwicklung des Bierpinsels weiter stockt, muss die Eigentümerin jedoch mit einer saftigen Vertragsstrafe rechnen. "Wir haben sie auf ihre vertraglichen Verpflichtungen hingewiesen und auch auf die Sanktionen, die laut Vertrag bei Nichteinhalten der Vereinbarungen zu erwarten sind", erläuterte Stadtrat Michael Karnetzki (SPD), für Bauen und Immobilien zuständig, auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung. Laut Vertrag darf der Bierpinsel nur zu gastronomischen Zwecken genutzt werden und ist in einem baulich guten Zustand zu erhalten. Doch momentan ist weder das eine noch das andere gegeben. Als letzte Maßnahme würde der Bezirk das Gebäude übernehmen, informierte der Stadtrat. Dazu müsste allerdings Geld für eine mögliche Entschädigung und die bauliche Erhaltung des Bierpinsels zur Verfügung stehen. "Das Geld würde ich lieber in Schulen stecken", erklärte Karnetzki.
Die Eigentümer äußerten sich in einem Schreiben an den Stadtrat verwundert über die Strafandrohung. "Sie wollen die Verantwortung auf den Bezirk abwälzen", sagte Kartnetzki. Sie machen den Bezirk für den maroden Zustand des Gebäudes verantwortlich. Nach Ansicht der Eigentümer müsse der Bezirk für den Schaden am Bierpinsel aufkommen, wenn die Versicherung nicht zahlt. Das allerdings sei ausgeschlossen, weil der Turm Privateigentum ist, sagte Karnetzki. Anders sähe das aus, wenn die Verkehrssicherheit nicht gegeben wäre. Doch nach einem Gutachten der Bauaufsicht bestünde keine Gefahr für Fußgänger etwa durch herabfallende Fassadenteile oder Scheiben.
Die Eigentümer des Bierpinsels werfen dem Bezirk weiter vor, den Raum unter dem Bierpinsel und Tiburtiusbrücke zu vernachlässigen. Auch wegen der hier ungeklärten Verantwortungsbereiche würde die Projektentwicklung zum Bierpinsel stocken. Das sieht auch die Fraktion der Grünen so. In einem Antrag fordert sie das Bezirksamt auf, einen Entwicklungsplan für den Straßenraum unter der Tiburtiusbrücke vorzulegen. Ziel des Planes soll es sein, die Aufenthaltsqualität unter der Brücke zu erhöhen.
Karla Menge / KM
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