Strindbergs Drama "Totentanz" in einer modernen Version
Offizier Edgar lebt mit seiner Frau Alice seit fast 25 Jahren in einem Festungsturm auf einer einsamen Insel. In völliger Isolation. Aus der einstigen Liebe ist mittlerweile abgrundtiefer Hass geworden, sie bekämpfen sich, wo sie nur können.
Was geschieht, wenn man die Machtverhältnisse umdreht, zeigen Anette Daugardt und Uwe Neumann in einer eigenen Interpretation des Strindbergschen Stoffes. Aus dem Patriarchen Edgar wird eine moderne Geschäftsfrau, die Eddy heißt, und aus der unterdrückten Alice wird im Stadtbad der erfolglose Schauspieler Al, der zu Hause bei den Kindern geblieben ist.
Jetzt sind beide in mittleren Jahren und ziehen Bilanz, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Im "Blauen Raum" des Stadtbads Steglitz, dessen blau glänzender Boden die Zuschauer wie ein lebensfeindliches Meer empfängt, spielen Daugardt und Neumann hier die tragikomische Version eines Endspiels. Man hasst sich, man bekämpft sich auf Leben und Tod, mit bitterem Ernst, aber eben auch mit einem besonderen Sinn für Humor. Und so wird weiter getanzt am Rande des Abgrunds, bis dass der Tod sie scheidet.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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