Tafel erinnert an Neue Photographische Gesellschaft

Kiezhistoriker Wolfgang Holtz und Maren Hoff vom Institut für Medizinische Diagnostik enthüllen die Gedenktafel. | Foto: K. Menge
  • Kiezhistoriker Wolfgang Holtz und Maren Hoff vom Institut für Medizinische Diagnostik enthüllen die Gedenktafel.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. An "ein versunkenes Weltunternehmen" soll eine Gedenktafel erinnern, die am 3. September am Gebäude des Institutes für Medizinische Diagnostik enthüllt wurde. Hier in der Siemens-, Ecke Nicolaistraße hatte einst die Neue Photographische Gesellschaft ihren Sitz.

Bis vor einem Jahr war es ihm gar nicht bewusst, auf welchem geschichtsträchtigen Gelände sich sein Institut befindet, sagte Holger Steinle, kaufmännischer Leiter des Institutes für Medizinische Diagnostik Berlin-Potsdam, bei der Enthüllung der Gedenktafel. "Dabei war die Neue Photographische Gesellschaft (NPG) um 1900 das wohl bekannteste Steglitzer Aushängeschild dieser Zeit", erinnert Wolfgang Holtz. Der Experte für Steglitzer Geschichte befasst sich seit Jahren mit der Geschichte der NPG. Die Erinnerungstafel ist auf seine Initiative zurückzuführen.

Im Laufe der Zeit hat Holtz ein beachtliches Archiv zum Unternehmen angelegt. Allein 10 000 Postkarten, die von der NPG produziert wurden, haben er und seine Frau gesammelt. Die NPG ist zwar vor allem durch die Postkarten mit verschiedensten Motiven - von Kitsch, über Landschafts- und Städteansichten bis hin zu Bildern der Hohenzollernfamilie - weit über die Grenzen Berlins zu einem Begriff geworden.

Auch auf anderen Gebieten hatte sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Anfangs gehörten die maschinelle Herstellung von Fotografien, fotografischem Papier und Bedarfsartikel zum Portfolio. Große Verdienste erwarb sich die NPG mit der Herstellung lichtempfindlichen Fotopapiers, speziell Bromsilberpapier, das im Rotationsverfahren hergestellt wurde. Ebenso wurden die Grundlagen der heutigen Farbfotografie durch den Chemiker Rudolf Fischer in den Laboratorien der NPG entwickelt.

1894 durch Arthur Schwarz in Schöneberg gegründet nahm der fotografische Betrieb mit anfangs zehn Mitarbeitern eine rasante Entwicklung. Kurz nach der Jahrhundertwende arbeiteten bereit über 650 Angestellte bei der NPG, wenig später waren es rund 1200. Mit dem ersten Weltkrieg kündigte sich jedoch das Ende des Unternehmens an. Im Jahr 1921 wurde die NPG von der Dresdner "Mimosa" übernommen.

Parallel zur Gedenktafel-Enthüllung wurde eine kleine Ausstellung über die NPG eröffnet. Zu sehen sind Dokumente zur Geschichte der Gesellschaft und einiges Wissenswertes über das ehemalige Betriebsgelände der NPG. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr im Institut an der Siemens-, Ecke Nicolaistraße zu sehen.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 328× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 635× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 610× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.024× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.