Zarah Leander-Revue am Schlosspark Theater
Steglitz. Zarah Leander, die große schwedische Sängerin mit der tiefen Stimme, erlebt am Schlosspark Theater ihre magische Auferstehung. Das Theaterstück „Zarah Leander – Nach mir ist man süchtig“ von Peter Lund kommt in der Bearbeitung von Michael Wedekind auf die Steglitzer Bühne.
Wenn Karin Pagmar singt „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“, scheint Zarah Leander leibhaftig auf der Bühne zu stehen. Mit roten Haaren, dunklem Glitzerkleid und einer unverkennbaren Altstimme ist sie dem Original frappierend ähnlich. Die schwedische Sängerin und Schauspielerin ist in einer Zarah Leander-Revue zu erleben, die Michael Wedekind am Schlosspark Theater inszeniert.
In dem Stück geht es zurück in das Jahr 1947. Zarah Leander feiert ihren 40. Geburtstag. Die ganz große deutsche Ufa-Karriere liegt hinter ihr. Das Dritte Reich, in dem sie zu Ruhm gelangt war, existiert nicht mehr. In Deutschland hat sie Auftrittsverbot und in der Heimat Schweden verachtet man sie als Verräterin.
Der Abend über die Diva entwickelt sich jedoch nicht zum zeithistorischen Problemstück. Regisseur Michael Wedekind nutzt die Krisenzeit lediglich als Basis für Rückblenden und ein paar Vorschauen, um Leanders zeitgeschichtliche Stellung zu dokumentieren. Die historischen Ereignisse stellt er nicht in den Vordergrund.
In kleinen Szenen werden Episoden aus Leanders Leben nachgestellt. Dabei mimt Manfred Molitoricz mal Joseph Goebbels, mal den älteren Schauspieler Heinrich George. Dazu sind bekannte Evergreens zu hören wie „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, „Nur nicht aus Liebe weinen“ oder „Davon geht die Welt nicht unter“.
Zu den bewegendsten Momenten des Abends gehört die Darstellung des Stockholmer Abschiedskonzertes im Jahr 1978, wo die Leander, fast erblindet und mit ihrer dunklen Sonnenbrille im Gesicht, mit dem Lied „Wo sind die Clowns“ noch einmal vor ein großes Publikum tritt. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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