Autorin Susanne Riedel hat im GM 26 einen Lieblingsort gefunden
„Hier ist alles so schön schräg“

Susanne Riedel sitzt gern im Hof des GM26. Das etwas andere Café in der Gutsmuthsstraße ist einer ihrer Lieblingsorte in Steglitz.  | Foto: K. Rabe
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  • Susanne Riedel sitzt gern im Hof des GM26. Das etwas andere Café in der Gutsmuthsstraße ist einer ihrer Lieblingsorte in Steglitz.
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Sie ist ein Steglitzer Urgestein. Susanne Riedel ist am Hindenburgdamm aufgewachsen und lebt jetzt mit Mann und zwei Söhnen in der Nähe des Stadtparkes Steglitz. Die 47-Jährige „ist Schreiberin, Sozialarbeiterin und manches mehr“ – so steht es auf ihrer Homepage. Ihr Fokus liegt jetzt auf dem Schreiben.

Treffpunkt GM 26. Das kleine und hippe Steglitzer Café in der Gutsmuthsstraße bringt ein wenig Mitte-Flair in den bürgerlichen Südwesten. Im gepflasterten Hof stehen kleine Holztische, Strandkörbe, Blumenkübel. „Dieses Café ist zu einem Lieblingsort für mich geworden“, sagt Susanne Riedel. Hier sei alles so schön schräg und nicht so durchgestylt, wie in den Cafés großer Ketten. „Ich bin froh über jeden Funken Individualität“, sagt sie. Zum anderen ist das GM 26 der Ort, wo für sie alles begann. Hier hat sie sich zum ersten Mal mit ihren Texten auf eine Bühne getraut.

Susanne Riedel schreibt Kurzgeschichten und Alltagstexte. Lange Zeit schrieb sie mehr oder weniger für die Schublade, bis eine Freundin sie auf den ersten „Steglitz Slam“vor drei Jahren im GM26 aufmerksam machte. Kurzentschlossen meldete sich Susanne Riedel an. Ihr gefiel die Atmosphäre und der Gedanke, mal in kleiner Runde aus eigenen Geschichten vorzulesen. Doch statt „kleine Runde“ füllten 150 Leute den Hof. „Die Premiere war eine sehr große Herausforderung“, erinnert sich die Wortkünstlerin. Den Moment, als sie ihren ersten Lacher hatte, werde sie nie vergessen. „Da hat doch tatsächlich ein wildfremder Mensch über meinen Text gelacht. Dass jemand Spaß an meinen Geschichten hat und meinen Humor versteht, das war ein tolles Gefühl. Das hat mich durch den ganzen Abend getragen.“ Bei einem einzelnen Lacher blieb es nicht. Am Ende gewann Susanne Riedel den Wortwettbewerb.

Am selben Abend knüpfte sie erste Kontakte zu verschiedenen Lesebühnen. Unter anderem fand sie so auch den Weg zur Lesebühne „Der Frühschoppen“, der Mutter aller Lesebühnen und seit Jahresbeginn tritt sie sonntags an der Seite von Horst Evers, Hans Duschke und weiteren Künstlern auf. Inzwischen hat Susanne Riedel auch ihr erstes Buch „Einen Herzschlag neben dem Alltag“ veröffentlicht. Das zweite Buch mit Kurzgeschichten ist in Arbeit.

Im GM 26 trifft man sie immer noch an. Dann liegt meist ein A4 großes Heft vor ihr, in dem sie ihre Beobachtungen und Gedanken aufschreibt. Sie liebt es, Alltagssituationen und Begebenheiten aufzuschnappen. „Ich finde meine Geschichten wirklich überall: im Fitness-Studio, auf dem Hermann-Ehlers-Platz, oft in Bus und Bahn oder im Supermarkt an der Ecke. Und auch hier im Café“, zählt sie auf. Es sind die kleinen Absurditäten des Alltags, die sie festhält. Die heiteren und bitter-süßen Geschichten spielen im Kiez. „Es ist nichts erfunden, auch wenn es manchmal sehr absurd erscheint.“

Wer Susanne Riedel und ihre Geschichten näher kennenlernen möchte, kann das zunächst auf virtuelle Weise auf ihrer Homepage www.regenrausch.de tun. Neben den regelmäßigen Auftritten beim Frühschoppen sind auch Lesungen an verschiedenen Orten im Bezirk geplant. Feste Termine gibt es noch nicht.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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