Protest gegen Waldrodung hält an
Anwohner wollen Runden Tisch Flüchtlingsunterkunft am Dahlemer Weg verhindern
Die Pläne für den Bau der neuen Flüchtlingsunterkunft am Dahlemer Weg werden konkreter. Auf einem Waldstück sollen zwei lange, dreigeschossige Gebäuderiegel gebaut werden. 300 Flüchtlinge sollen hier in Appartements wohnen können.
Über 150 Bürger waren der Einladung von Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) am 27. November ins Rathaus Zehlendorf gefolgt. Sie wollten wissen, welche Pläne der Senat am Dahlemer Weg verfolgt und wie es dort weitergeht. Auch Vertreter des Senates waren eingeladen.
Die geplante Bebauung des Waldgrundstücks am Dahlemer Weg 246 mit einer Flüchtlingsunterkunft stieß von Anfang an auf großen Widerstand bei Anwohnern. Sie wollen nicht, dass die geschützte Grünanlage bebaut und das Biotop mit seinem Baumbestand zerstört wird. Dabei, so betonte Henning Gerlach von der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde auch an diesem Abend, gehe es nicht darum „Was“ gebaut wird. „Wir wollen nicht, dass überhaupt gebaut wird.“
Konkret ging es den Bürgern unter anderem um die Frage, was denn aus der Klage geworden sei, die der BUND gegen die Teilentwidmung der Grünanlage eingereicht hatte. Das Bezirksamt hatte im April die Entwidmung des nördlichen Teils verfügt, weil hier der ökologische Wert als gering bis mittel eingestuft wurde. Nur dieser Teil soll nun bebaut werden. „Wir haben darauf reagiert und das Ausmaß der Bebauung von 500 auf 300 Plätze reduziert“, sagt Daniel Tietze, Staatssekretär für Integration im Senat. Tietze informierte auch, dass ein neues „faunistisches“ Gutachten in Auftrag gegeben wurde, um den Wert des Grundstückes neu zu betrachten. Es wird im Frühjahr kommenden Jahres mit Beginn der Vegetationsperiode erstellt. Eine Entscheidung, ob die Unterkunft am Dahlemer Weg gebaut wird, soll im Herbst 2020 fallen.
Die Zeit bis dahin sollten Bürger und Politik sinnvoll nutzen und sich an einem Runden Tisch treffen, erklärte Henning Gerlach. „Wir wollen gemeinsam nach einer Lösung suchen, die nicht ,Dahlemer Weg' heißt und keine Waldrodung vorsieht, sondern wir wollen einen Alternativstandort finden.“ Für die Bürgermeisterin sei ein Runder Tisch kein Problem. Es gebe inzwischen auch die Möglichkeit, nicht nur bezirks- und landeseigene Grundstücke anzumelden, sondern auch Privatgrundstücke.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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