Bezirk kritisiert Entscheidung zur Faueninfothek
Steglitz. Mit großem Unverständnis reagieren Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung auf die beabsichtigte Einstellung des Projektes Fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf, Gutsmuthsstraße 23, zum Ende des Jahres.
„Die Fraueninfothek ist das einzige Projekt in unserem Bezirk, das ein Beratungsangebot für erwerbslose oder von Erwerbslosigkeit bedrohte Frauen, Berufsrückkehrerinnen sowie Wiedereinsteigerinnen vorhält und damit wesentlich zur Existenzsicherung für Frauen in unserem Bezirk beiträgt”, unterstreicht Hildegard Josten, Frauenbeauftragte des Bezirks Steglitz-Zehlendorf.
Die Arbeit des Projektes – Träger ist der Verein Goldnetzt – ist eine Erfolgsgeschichte. Seit Projektbeginn wurden rund 1800 persönliche Beratungsgespräche mit rund 800 Frauen geführt. Über 200 Kundinnen – 25 Prozent – fanden eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt, weitere sieben Prozent sind den Schritt in eine Selbstständigkeit gegangen. Durch Qualifizierungsmaßnahmen konnten rund 15 Prozent der Frauen ihre Position auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Aufgrund der großen Nachfrage wird das seit 2011 mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt seit Juni 2013 mit Landesmitteln durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen weiter finanziert. Das spricht für den Bedarf, die Qualität und nicht zuletzt die Notwendigkeit des Angebotes.
„Vielen Frauen im Bezirk hat die Fraueninfothek in den letzten Jahren einen neuen Start ins Berufsleben ermöglicht. Daher ist die beabsichtigte Einstellung in keiner Weise nachzuvollziehen. Ich hoffe, dass Dilek Kolat (SPD), die zuständige Senatorin, und das Abgeordnetenhaus von Berlin die Entscheidung überdenken und das überaus erfolgreich arbeitende Projekt weiter finanziert wird“, betont Christa Markl-Vieto (Bündnis 90/Grüne), Stadträtin für Jugend, Gesundheit, Umwelt, Verkehr und Genderbeauftragte.
Eine entsprechende Anfrage der Berliner Woche an die Senatorin blieb bislang unbeantwortet. m.k.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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