Containerdorf am Ostpreußendamm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge

Lichterfelde. Das Containerdorf am Ostpreußendamm 108 wächst. Am 15. August wurde hier das Richtfest für die Flüchtlingsunterkunft gefeiert. Es wurde ein erster Einblick in die zukünftige Herberge für die rund 300 Menschen gewährt.

Die Unterkunft in Lichterfelde soll etwas Besonderes werden und gilt jetzt schon beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) als Vorzeigeobjekt.

Betrieben wird es von dem gemeinnützigen Verein „Milaa – Miteinander leben, aber anders“, einer Tochter des Evangelischen Diakonie-Vereins Zehlendorf. Die Modulbauten bekommen einen wohnlichen Charakter: Türen in Holzoptik, tapezierte Zimmer, farbig gestaltete Flure – so sieht die Unterkunft aus. „Wir haben auch bei der Deckenbeleuchtung auf kalte Neonröhren verzichtet. Durch versetzte Module erscheinen die Flure nicht so lang“, beschreibt Melanie Wagner, Sprecherin des Evangelischen Diakonie-Vereins Zehlendorf, einige der Besonderheiten. Dazu kommen separate An- und Auskleidebereiche in den Duschen, getrennte Bereiche für alleinstehende Männer und Rückzugsbereiche für traumatisierte Flüchtlinge.

Zwei Drittel der Menschen, die hier aufgenommen werden, sind besonders schutzbedürftig.

Besondere Betreuung

„Das sind nicht nur traumatisierte Bewohner. Auch Alleinerziehende, Familien mit Kindern, Schwangere und Menschen mit Behinderung finden hier künftig ein Domizil“, sagt Melanie Wagner. Das bedeutet, dass ein höherer Betreuungsschlüssel zu Grunde liegt, also mehr Personal für die medizinische und psychologische Betreuung vor Ort sein wird. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Angebot für Kinder und Jugendliche. Den jüngeren Bewohnern stehen Volleyball-Platz und ein großer Spielplatz zur Verfügung. Im Gebäude gibt es Spielräume, Familienzimmer, viele Mehrzweckräume sowie Gemeinschaftsküchen auf jeder Etage.

Auch von außen fällt das Containerdorf am Ostpreußendamm auf. Die Module haben pastellfarbene Fronten, später ist auch eine Begrünung geplant. Die ersten werden am 31. August erwartet. Dann wird die Unterkunft nach und nach belegt. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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