Experten verlassen den Denkmalbeirat von Steglitz-Zehlendorf
Mit dem 20. November haben die im Denkmalbeirat des Bezirks tätigen Denkmal-Experten ihren sofortigen Rückzug erklärt und kündigten ihre Mitarbeit im Beirat. Das Bezirksamt bedauert die überraschende Entscheidung.
Seit rund viereinhalb Jahren gibt es im Bezirk einen Denkmalbeirat. Das Gremium soll die untere Denkmalschutzbehörde unterstützen und beraten. Doch bislang fühlten sich die Denkmalexperten weitgehend außen vor gehalten. Erst im August forderte die SPD-Fraktion in einem Antrag, den Beirat zu wichtigen Entscheidungen anzuhören. Vor allem, wenn es um den Schutz von Gebäuden bei Abriss oder Umbau, Maßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden und Gartenanlagen und den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude geht. Der Antrag wurde abgelehnt.
Die Untere Denkmalschutzbehörde muss sich den Vorwurf gefallen lassen, wenig Bereitschaft für eine Zusammenarbeit gezeigt zu haben. Der Beirat fühlte sich in seinem Engagement eher behindert als gefördert. Die Experten kritisierten weiter, dass Informationen nur auf Nachfrage und dann auch nur oberflächlich gekommen seien. „Das Bezirksamt ignoriert fachliche Kompetenzen von sachverständigen Mitgliedern des Denkmalbeirates oder nutzt sie nicht“, so der Vorwurf der SPD-Fraktion, die den Rücktritt sehr bedauert. Verwunderlich sei die Entscheidung des Gremiums jedoch nicht, erklärt der Fraktionsvorsitzender Volker Semler.
Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) kann den Vorwurf nicht nachvollziehen. „Sowohl im Rahmen der Tätigkeit im Beirat selbst als auch im Hinblick auf die Arbeit in den Ausschüssen der BVV wurde die denkmalfachliche Expertise jederzeit als wertvoll und hilfreich geschätzt“, sagt sie und betont, dass sie sich „ausdrücklich bei den Denkmal-Experten für ihre ehrenamtliche Mitwirkung an der Arbeit des Denkmalbeirates bedanken möchte.“
Das Bezirksamt will sich nun darum bemühen, dass im Sinne des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege in Steglitz-Zehlendorf schnellstmöglich eine geeignete Nachfolge gefunden wird, so die Bürgermeisterin. Dazu rät auch Semler. „Ohne das Experten-Team kann der Denkmalbeirat kaum noch einen fachlich versierten Rat geben“, sagt er.
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