Steglitz-Zehlendorf. Die Fraktion der Grünen in der BVV bekennt sich jetzt doch zur Ehe für alle.
Die Fraktion stimmte im Ausschuss für Gesundheit und Gleichstellung einer Resolution für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu. Noch vor einem Monat lehnten sie den Entwurf ab. Der Begriff „Ehe für alle“ sei mehrdeutig und suggeriere, dass künftig auch Mehrehen, Kinder- oder Verwandtenehen möglich sein sollten. Jetzt stimmte die Grünen-Fraktion dem Entwurf aber ohne jegliche Abstriche zu.
Ganz abgesehen, dass „Ehe für alle“ längst eine einheitliche verwendete Bezeichnung für gleichgeschlechliche Ehen sei, hätten die Grünen homosexuelle Menschen mit dieser Argumentation leichtfertig in die Nähe von Pädophilen und Polygamisten gerückt, kritisiert die SPD. Entsprechend laut sei auch die Kritik ausgefallen, die sich die Grünen-Fraktion aus der Gay Community aber auch aus Teilen der eigenen Partei anhören musste, erklärt SPD-Fraktionschef Norbert Buchta.
„Die Resolution soll zum Ausdruck bringen, dass Steglitz-Zehlendorf ein toleranter Bezirk ist, der für alle Bürger, Lebensformen sowie soziale Herkünfte offen steht und jegliche Diskriminierung von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgendern strikt ablehnt.“ Die Zustimmung zum Resolutionsentwurf wäre ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt im Bezirk, so die Initiatoren.
Die Bezirksverordnetenversammlung dürfte den vorliegenden Resolutionsentwurf mit breiter, parteiübergreifender Mehrheit beschließen. Die CDU-Fraktion stimmte im Ausschuss uneinheitlich ab und will sich so auch bei der Abstimmung in der BVV verhalten. KM
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