Vor mehr als neun Jahren erhielt die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek einen sehbehindertengerechten PC samt Scanner. Seit etwa drei Monaten gibt es die Geräte nicht mehr. SPD und FDP fordern in einem Antrag den Kauf eines neuen Computers für Sehbehinderte.
Ein neuer Computer für sehbehinderte Menschen ist teuer. Wegen der speziellen Technik ist für die Installation auch fachliche Hilfe nötig. Insgesamt ergäbe sich ein Investitionsbedarf von rund 5000 Euro, teilte Stadträtin Maren Schellenberg (B'90/Grüne) auf eine kleine Anfrage der SPD-Bezirksverordneten Juliana Kölsch mit. Dieses Geld stünde dem Fachbereich Bibliotheken im laufenden Haushalt nicht zur Verfügung.
Kölsch hatte zudem wissen wollen, wo der Computer für blinde und sehbehinderte Menschen geblieben sei. „Der PC musste abgebaut werden, weil er veraltet war und nicht mehr den Sicherheitsrichtlinien des Landes Berlin entsprach“, erklärte Schellenberg.
Das Bezirksamt möchte zwar die notwenigen Mittel für die Anschaffung eines neuen PCs für Sehbehinderte aufbringen, aber bei der engen Haushaltslage sei das schwierig, so die Stadträtin weiter.
Die hohen Anschaffungs- und Installationskosten sind jedoch nur ein Grund dafür, dass es noch kein neues Gerät gibt. Ein Argument ist auch die fehlende Nachfrage. „Der PC wurde in der letzten Zeit deutlich weniger genutzt als früher“, erläutert die Stadträtin. Die Gründe hierfür seien vermutlich, dass die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß ist und inzwischen jeder Sehbehinderte eine solche Ausstattung von der Krankenkasse gestellt bekäme. Darüber hinaus sei die Betty-Hirsch-Bibliothek der Blindenschule in der Rothenburgstraße mit einem Ersatzangebot ausgestattet. Die nur wenige Gehminuten entfernte Blinden-Bibliothek ist auch an das Netz der Berliner Öffentlichen Bibliotheken angeschlossen.
Das Bezirksamt will nun im „Sinne eines effizienten Einsatzes öffentlicher Mittel“ prüfen, inwiefern die Stadtbibliothek mit der Bibliothek der Blindenschule kooperieren könnte. Unter anderem wird dabei an professionelle Unterstützung bezüglich eines neuen Sehbehinderten-PCs gedacht. Im Fazit heißt es, dass die Stadtbibliothek an der Lösung des Problems arbeite. Doch um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, sei Geduld erforderlich.
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