Mindestens 3500 Wohnungen im Bezirk sind asbestbelastet

Steglitz-Zehlendorf. Fast 3500 Wohnungen von städtischen Wohnungsbaugesellschaften stehen im Bezirk unter Asbestverdacht. Der Alternative Mieter- und Verbraucherschutzbund (AMV) hat eine Online-Petition gestartet und ein Asbestregister für Berlin gefordert.

Asbest wurde in der Vergangenheit oft als Baustoff verwendet und beispielsweise bei der Verlegung von Bodenplatten genutzt. Asbest gilt als krebserregend. Vor allem von freigesetzten Fasern, die durch Einatmen in die Lunge gelangen, gehen erhebliche Gesundheitsgefährdungen aus. Berlinweit stehen über 50000 Wohnungen städtischer Wohnungsbaugesellschaften unter Asbestverdacht. Von den fast 3500 betroffenen Wohnungen in Steglitz-Zehlendorf gehören 1899 Wohnungen der degewo, 1398 der GEWOBAG und 39 Wohnungen der WBM.

Diese Zahlen teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Andreas Otto mit.

Grünen-Politiker Andreas Otto fordert seit langem vom Berliner Senat vergeblich die Einführung eines Asbestregisters auf dessen Grundlage ein Sanierungsfahrplan für die betroffenen Wohnungen erstellt werden soll. Der AMV unterstützt diese Forderung und startete die Online-Petition.

Bislang hätte der Senat die Gefahrensituation ignoriert, kritisiert Uwe Piper, Vorsitzender des AMV. Seit 20 Jahren würde sich die Landesregierung in dieser Angelegenheit nahezu untätig verhalten. „Das ist mehr als verantwortungslos“, sagt Piper. Mit der Petition soll endlich Bewegung in die Problematik gebracht werden.

Die Petition läuft noch bis zum 27. Mai und kann unter www.openpetition.de/petition/online/schutz-vor-asbest-in-mietwohnungen abgerufen werden.

Die Wohnungsbaugesellschaften nehmen die Thematik sehr ernst. Lutz Ackermann, Pressesprecher der degewo, teilte der Berliner Woche mit, dass Mieterwechsel oder energetische Sanierungen zur Asbestsanierung genutzt werden. Bereits vor Jahren seien Mieter von möglicherweise betroffenen Wohnungen informiert worden. „Insgesamt hat die degewo rund 4000 Wohnungen asbestsaniert. Allein im Jahr 2014 beliefen sich die Kosten hierfür auf etwa 4,7 Millionen Euro“, sagt Ackermann. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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