Sechs neue Flüchtlingsheime nur ein erster Schritt
Steglitz-Zehlendorf. Anfang Februar wurden alle Notunterkünfte für Flüchtlinge in Turnhallen freigezogen. Die Bewohner konnten in Modulare Unterkünfte (MUF) in anderen Bezirken einziehen. Auch in Steglitz-Zehlendorf entstehen sechs neue MUF. Denn noch immer müssen über 17 000 Geflüchtete in Berlin in Notunterkünften leben.
Die fünf Standorte für sechs geplante neue Unterkünfte sind über ganz Steglitz-Zehlendorf verteilt. Der Bau der ersten Unterkünfte, sogenannter Tempohomes, für rund 250 bis 280 geflüchtete Menschen in der Finckensteinallee in Lichterfelde hat mit der Planierung der Fläche begonnen. Die Fertigstellung ist Ende April geplant. Kurze Zeit später soll die Unterkunft in der Lissabonallee in Zehlendorf bezogen werden können. Die Inbetriebnahme der Tempohomes soll im Juni sein. Geplant ist eine Kapazität von bis zu 280 Bewohnern.
Die Errichtung von MUF in der Leonorenstraße ist nach wie vor umstritten, weil hier schützenswerter Baumbestand den Gebäuden weichen musste. Die Bauarbeiten haben inzwischen begonnen. Die Senatsverwaltung für Integration geht von einem Fertigstellungstermin Mitte November dieses Jahres aus. Insgesamt sollen hier 450 Geflüchtete wohnen.
An der Bäkestraße, unmittelbar am Teltowkanal gelegen, baut das landeseigene Wohnungsunternehmen Degewo derzeit Modulare Unterkünfte, die bis Jahresende fertiggestellt werden. Die ersten Bewohner von 475 Bewohnern sollen am 23. Januar 2018 einziehen.
Zwei weitere Unterkünfte werden am Standort Heckeshorn in zwei Häusern des ehemaligen Krankenhauses und im Schwesternwohnheim errichtet werden. Nach Information der Senatsverwaltung für Integration ist hier eine Kapazität von 600 Bewohnern in den Krankenhaus-Gebäuden sowie 100 im Schwesternwohnheim möglich. Der Baubeginn steht aber zur Zeit noch nicht fest.
Aktuell gibt es sieben Flüchtlingsunterkünfte. Vier davon sind die Gemeinschaftsunterkünfte Ostpreußendamm, Goerzallee, Klingsorstraße und Hohenwielsteig. Die anderen sind die Erstaufnahmeeinrichtungen Am Großen Wannsee und Zum Heckeshorn sowie die Notunterkunft Thielallee.
Geplant ist, die Notunterkunft sowie die Erstaufnahmeeinrichtungen zu schließen, wenn die MUF und Tempohomes bezogen werden können. Der Bau der neuen Unterkünfte sei daher ein wichtiger Schritt, aber auch keine Lösung, erklärt Günther Schulze vom Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf. „Ziel muss es sein, die Menschen auf lange Sicht in Wohnungen unterzubringen“, betont er. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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