Konzept gegen das Grauen
Stadtrat legt Ideen zur Nutzung des Fußgängertunnels am ICC vor

Stadtrat Oliver Schruoffeneger (links) und Uwe Buhrendorf von der Agentur "Die Wellenmaschine" stellen ihr Konzept für die Wiederbelebung des Messedammtunnels vor.  | Foto:  K. Rabe
  • Stadtrat Oliver Schruoffeneger (links) und Uwe Buhrendorf von der Agentur "Die Wellenmaschine" stellen ihr Konzept für die Wiederbelebung des Messedammtunnels vor.
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Dreck, kaputte Rolltreppen, beschmierte Wände – das ist zusammengefasst das Erscheinungsbild der Fußgängerunterführung unter dem Messedamm. Oft schlagen auch Obdachlose dort ihr Nachtlager auf. Der Titel „Tunnel des Grauens“ wurde der Passerelle nicht ohne Grund vergeben. Schon 2020 hat der Bezirk ein Nutzungskonzept in Auftrag gegeben. Das Ergebnis liegt jetzt vor.

Seit Jahren setzt sich der Bezirk für eine neue Nutzung der Passerelle ein. Jetzt sollen die ersten Ideen umgesetzt werden. Die Veranstaltungsagentur „Die Wellenmaschine“ hat eine Machbarkeitsstudie erarbeitet und sieht durchaus Potenzial: Der Raum ist für sportliche, kulturelle und andere Veranstaltungen nutzbar. Hauptsache der „Angstraum“ wird wieder mit Leben erfüllt. Los gehen soll es schon Ende April. Vom 26. bis 28. April werden inmitten der Pop-Art Architektur Tischtennisbälle fliegen. Geplant ist ein Turnier des Berliner Tisch-Tennis-Verbandes.

Das sei nur einer von insgesamt vier „Piloten“, die in diesem Jahr für Leben in dem sonst unwirtlichen Areal sorgen sollen, erklärt Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne), der das Konzept als zuständiger Stadtrat vorstellte. Ziel sei es, dem Senat zu zeigen, dass es durchaus möglich sei, den „ungemütlichen und angstmachenden Raum wieder zu einer attraktiven Fußgängerverbindung unter dem Messedamm zu machen“. Der Senat als Eigentümer will die denkmalgeschützte Unterführung am liebsten schließen.

Die Voraussetzungen für eine Nutzung sind gut. „Es ist alles da. Es gibt Toiletten, Lagerräume, Wasser- und Elektro“, sagt Uwe Buhrdorf, einer der Autoren des Konzeptes. Ein weiterer Vorteil: Es gibt keine direkten Anrainer, die sich etwa durch Lärm belästigt fühlen könnten. Die Bandbreite der vorstellbaren Veranstaltungen ist groß. Die Passerelle wäre neben Tischtennis-Turnieren und Skaten auch hervorragend für andere sportliche Aktivitäten wie Bogenschießen und Drohnenfliegen geeignet. Außerdem könnten Kunstausstellungen und Konzerte stattfinden. Sogar Rollerdisco, Silent Disco, Modellautorennen, Schachboxen, Urban Gardening und Eislaufen stehen im Konzept.

Um die Events finanzieren zu können, soll die Messe Berlin ins Boot geholt werden. Namhafte Aussteller könnten den Raum zu Werbezwecken nutzen, stellt sich Schruoffeneger vor. Zunächst hofft er auf eine Anschubfinanzierung vom Senat. Für die ersten Veranstaltungen in diesem Jahr hat der Bezirk 50 000 Euro investiert.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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