Zwei Ehrungen am 118. Geburtstag
Steglitz-Zehlendorf benennt Freizeitclub und Platz nach Hans Söhnker

An der Seniorenfreizeitstätte im Selerweg enthüllten BVV-Vorsteher René Rögner-Francke (links) und Stadtrat Michael Karnetzki ein Transparent mit dem Namen Hans Söhnker.  | Foto:  K. Rabe
  • An der Seniorenfreizeitstätte im Selerweg enthüllten BVV-Vorsteher René Rögner-Francke (links) und Stadtrat Michael Karnetzki ein Transparent mit dem Namen Hans Söhnker.
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Am 11. Oktober wurde der Schauspieler Hans Söhnker (11. Oktober 1903 bis 20. April 1981) gleich mehrfach geehrt. Zum einen wurde die bezirkliche Freizeitstätte „Club Steglitz“ im Selerweg in „Hans-Söhnker-Haus“ umbenannt. Zum anderen gibt es jetzt in Dahlem einen Hans-Söhnker-Platz.

Im April hatte die Bezirksverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, dem begrünten Platz am Straßendreieck Altensteinstraße/Schwendenerstraße und Limonenstraße den Namen „Hans-Söhnker-Platz“ zu geben. Dieser Beschluss wurde nun umgesetzt. Seit dem 11. Oktober kündet ein Schild von dem neuen Namen. Die Benennung der Freizeitstätte „Club Steglitz“ in „Hans-Söhnker-Haus“ wurde im Bezirksamt entschieden. Sie geht auf einen Vorschlag des ehemaligen Sozialstadtrates Frank Mückisch zurück. Am neuen „Hans-Söhnker-Haus“ im Selerweg 18-22 weist jetzt ein Schriftzug auf den neuen Namen hin. Er wurde ebenfalls am 11. Oktober feierlich enthüllt. An diesem Tag wäre Söhnker 118 Jahre alt geworden.

Der Schauspieler war nicht nur durch seine zahlreichen Kinofilme bekannt. Seit 1922 spielte er in über 100 Filmen mit. Im Nazi-Deutschland wehrte er sich gegen die Diktatur auf seine Weise. „Er protestierte nicht öffentlich, aber er war auch kein Mitläufer“, betonte Stadtrat Michael Karnetzki anlässlich der feierlichen Namensgebung am neuen Hans-Söhnker-Haus. Der Schauspieler versteckte und beherbergte in den Kriegsjahren 1943 bis 1945 in seinem Wochenendhaus am Wünsdorfer See bei Zossen den Druckereibesitzer Ludwig Lichtwitz. Dieser war aus einem Sammellanger ausgebrochen. Später half Söhnker auch dem jüdischen Orthopäden Kurt Hirschfeld. Söhnker ist zu einem Vorbild für Mitmenschlichkeit geworden und wurde für seine Zivilcourage 2018 posthum mit der Yad-Yashem-Medaille geehrt und in die Liste der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen.

Am Beispiel von Hans Söhnker appellierte Karnetzki an eine klare Haltung auch in der heutigen Zeit. „Wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität herabgewürdigt, angegriffen oder verfolgt werden, dann ist es unsere selbstverständliche Menschenpflicht, dagegen einzuschreiten, zu widersprechen und zu helfen. Heute ist das nicht mehr mit persönlichen Risiken verbunden, wie das für Hans Söhnker seinerzeit galt“, sagte der Stadtrat.

Das Heimatmuseum Zehlendorf hat die Platzbenennung zum Anlass genommen, im Rahmen einer Sonderausstellung an den Film-, Theater- und Fernsehschauspieler zu erinnern: „Hans Söhnker – Leinwandheld und Lebensretter“ ist die Ausstellung umschrieben. Sie kann bis zum 30. Januar 2022 im Heimatmuseum, Clayallee 355, bei freiem Eintritt besucht werden. Geöffnet ist mittwochs und sonntags von 11 bis 15 Uhr. Als besondere Attraktion zeigt das Kino Bali am Bahnhof Zehlendorf in Kooperation mit dem Heimatverein Zehlendorf Filme mit Hans Söhnker. Infos und Kartenverkauf über den Heimatverein unter ¿802 24 41 oder per E-Mail an info@heimatmuseum-zehlendorf.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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