Initiative drängt auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung
Steglitz-Zehlendorf soll einen achten Ortsteil erhalten

Vor einem Jahr beauftragte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Bezirksamt zu prüfen, ob aus der Ortslage Schlachtensee ein Ortsteil werden kann. Auf das Ergebnis wartet eine Bürgerinitiative noch heute.

Es ist schon kurios: Die Breisgauer Straße gehört auf der westlichen Seite zu Nikolassee und auf der östlichen zu Zehlendorf, die Grenze verläuft mitten durch die Straße. 1920, bei der Gründung Berlins, wurden nur die eigenständigen Landgemeinden wie Nikolassee zum Ortsteil, und Schlachtensee war keine. Die meisten Bewohner der Ortslage fühlen sich aber als Schlachtenseer.

In dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 21. Juni vergangenen Jahres wurde darum gebeten, zu prüfen, welche Vor- und Nachteile die Schaffung eines Ortsteils Schlachtensee hätte und welche Kosten auf den Bezirk zukommen würden. Für den Gründer der Initiative, den Regionalforscher Dirk Jordan, liegen die Vorteile auf der Hand: „Zahlreiche Familien leben schon seit Generationen hier und empfinden Schlachtensee als ihre Heimat. Wir wollen diese Verbundenheit stärken und wünschen uns einen eigenen Ortsteil.“

Die Initiative hat jetzt Briefe an die BVV-Fraktionen geschrieben. Darin geht es unter anderem um die möglichen Kosten, die für den Bezirk gering wären, da primär das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg für die Bildung eines Ortsteils innerhalb eines Bezirks zuständig sei. „Wir haben fachkundige Auskunft eingeholt“, sagt Jordan. Antworten auf die Briefe stehen noch aus.

Unterstützt wird die Idee des eigenen Ortsteils vom Gemeindekirchenrat der evangelischen Kirchengemeinde Schlachtensee. Auch Gewerbetreibende haben schon Unterschriften für das Anliegen geleistet.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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